Es ist ein bisschen wie mit diesen bequemen Sesseln, in die man leise aufseufzend hineinsinkt, um sich die nächsten zwei bis drei Stunden nicht wieder zu erheben. Der neue Roman von Donatella Di Pietrantonio hat trotz des dramatischen Sujets – es geht um ein tatsächlich geschehenes Verbrechen – einen vergleichbaren Effekt. Von der ersten Zeile an gibt man sich dem einschmeichelnden Rhythmus hin, verfällt dem Sog der Ereignisse, folgt der vertrackten Mutter-Tochter-Dynamik, lässt sich über schwärmerische Freundinnenschaft, die patriarchalen Verhältnisse in den Abruzzen, die wilde Bergwelt und die Gepflogenheiten der Schäfer unterrichten.
Donatella Di Pietrantonio:Als käme man nach Hause
Lesezeit: 4 Min.
Wie Mütter Schuld und Schweigen an ihre Töchter weitergeben, erzählt Donatella Di Pietrantonio in ihren enorm erfolgreichen Romanen. Dieses Jahr bekam sie den wichtigsten italienischen Literaturpreis dafür.
Von Maike Albath
Literaturnobelpreis für Han Kang:Eine glänzende Entscheidung
In den Romanen der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang blühen zarte, neue Beziehungen. Dafür hat sie nun den Literaturnobelpreis bekommen.
Lesen Sie mehr zum Thema