Dok-Fest-Tipp des Tages:Hand in Hand im Berchtesgadener Land

Im Hintergrund thront der Watzmann, im Vordergrund dröhnt der Spielmannszug, die ganze Pracht der Tracht. "Wen Gott lieb hat, den lässt er fallen in dieses Land", steht auf einer Holztafel. Vertraute Welt in Berchtesgaden? Nicht ganz. Ein wenig skeptisch sind die Blicke des Asylbewerbers, mit verschränkten Armen steht er im Publikum, findet sich ein in seiner neuen Heimat im Bilderbuchbayern. Vom Clash der Kulturen, von Freude und Verzweiflung, von Neugier und Distanz handelt das Debüt des Münchner Filmemachers Matthias Koßmehl. "Café Waldluft" heißt seine Dokumentation, benannt nach jenem Hotel mit Geschichte, in dem kaum mehr Touristen wohnen, sondern Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Sierra Leone. Koßmehl lässt die Wirtin und ihre Gäste zu Wort kommen. Er entwirft ein vielschichtiges, direktes Gesellschaftspanorama, das zeigt, wie Integration funktionieren kann.

Café Waldluft, Deutschland 2015, Regie: Matthias Koßmehl, Montag, 9. Mai, 9.30 Uhr, City, Dienstag, 10. Mai, 16 Uhr, HFF

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