Dok-Fest-Tipp des Tages:Getanzter Unterschied

Regisseur Benedict Mirow fängt die tägliche Herausforderung, ja auch Überforderung, bei den bei den Proben der Kompanie "Ballet Of Difference" (BOD) ein und zeigt in Ausschnitten das atemberaubende Ergebnis bei den Aufführungen

Der entscheidende, der titelgebende Satz von "Draw A Line" fällt gleich zu Beginn: "Alles, was du tun musst, ist, eine Linie ziehen - und die meisten Künstler wollen sie überschreiten", sagt Richard Siegal. Solche Grenzüberschreitung hat er als tanzender Kugelblitz, als Choreograf von Stücken, die "die Welt reparieren" sollen, und endlich seit drei Jahren als Leiter seiner eigenen Kompanie Ballet Of Difference (BOD) längst vollzogen. Der Regisseur Benedict Mirow fängt sie ein, die tägliche Herausforderung, ja auch Überforderung der BOD-Tänzerinnen und -Tänzer bei den Proben und zeigt in Ausschnitten das atemberaubende Ergebnis ihrer Mühen bei den Aufführungen (). Er befragt sie genau dazu, zum inneren Widerspruch, den BOD schon im Namen trägt: die Ordnung des Balletts und das Durcheinander, das schon die unterschiedlichen Herkünfte der Tanzenden schaffen. Aufregend sichtbar wird das in der Konfrontation mit der Polyrhythmik und der Erdhaftigkeit afrikanischer Musik und afrikanischen Tanzes.

Draw A Line, Regie: B. Mirow, OmeU, Film & Gespräch, Sa., 18. Mai, 20 Uhr, Rio, So., 19. Mai, 11 Uhr, HFF, weitere Dok-Fest-Filme siehe hier

© SZ vom 18.05.2019 / e.-e.f. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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