Vorbereitung für die Documenta 16:Bewährte Kräfte

Das Kasseler Fridericianum, wichtigster Ausstellungsort der Documenta. (Foto: imago/Rüdiger Wölk)

Die Findungskommission der nächsten Documenta wird erstmals von ehemaligen Leitern der Ausstellung besetzt.

Knapp zwei Monate nach dem Ende der Documenta 15 beginnt die Vorbereitung für die nächste Ausgabe, die 2027 stattfinden wird. Dabei gibt es eine Neuerung: Die Mitglieder der Findungskommission, die die künstlerische Leitung benennt, werden dieses Mal von den noch lebenden früheren Documenta-Leitern bestimmt. Das erfuhr die SZ von Documenta-Geschäftsführer Ferdinand von Saint André.

Dies sind Rudi Fuchs (Documenta 7, 1982), Catherine David (10, 1997), Roger Buergel (12, 2007), Carolyn Christov-Bakargiev (13, 2012) und Adam Szymczyk (14, 2017). Die Mitglieder von Ruangrupa, künstlerische Leiter der diesjährigen Documenta, seien gefragt worden, hätten aber abgelehnt, so Saint André. Zudem stehen sie formal noch bei der Documenta 15 unter Vertrag.

Bisher gab es für die Besetzung der Findungskommission kein festgelegtes Verfahren. Ihre Mitglieder wurden in der Regel von der Documenta-Geschäftsführung in Abstimmung mit der Stadt Kassel und dem Land Hessen ernannt.

Anders als üblich für solche Gremien hat sich die Findungskommission der jüngsten Documenta nicht darauf beschränkt, die künstlerische Leitung der Ausstellung zu ernennen. Mehrmals haben sich ihre Mitglieder in die Debatte um den Umgang mit antisemitischen Werken eingeschaltet, zuletzt am 15. September mit einem öffentlichen Statement. Ihre Verlautbarungen waren unversöhnlicher und radikaler als die der Vertreter von Ruangrupa.

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