Süddeutsche Zeitung

Gefälschte Einladungen für die documenta fifteen:"Wir haben wirklich herzzerreißende Briefe erhalten"

Künstler bekommen offenbar in größerer Zahl fingierte Einladungen zur Kasseler Weltkunstausstellung geschickt. Der Hintergrund ist unklar.

Fälschungen machen gerade dem Team der documenta fifteen, der nächsten Ausgabe der Kasseler Weltkunstausstellung, Sorgen. Sogar auf der offiziellen Website wird gewarnt: "Falls Sie kürzlich oder in nächster Zeit per E-Mail auf eine Teilnahme an der documenta fifteen angesprochen wurden oder werden", so heißt es, solle man mit den Organisatoren in Verbindung treten. "Derzeit kursieren nicht von uns ausgehende Einladungen, die für etwas Verwirrung sorgen."

Etwa zwanzig bis dreißig Künstler und Kuratoren seien per E-Mail zur Teilnahme aufgefordert worden, sagt die Generaldirektorin, Dr. Sabine Schormann, auf Anfrage der SZ. "Die Benachrichtigungen sind sehr gut gemacht", so Schormann. "Stets stehen die für Sektionen der Ausstellung zuständigen Kuratoren aus dem Ruangrupa-Kollektiv als Absender im Schreiben. Teilweise geht man auch auf Biografie oder Ausstellungen und Projekte der Geladenen ein."

Schormann sagt, es sei zutiefst tragisch, mit den fälschlich zur Teilnahme aufgeforderten Künstlern und Kuratoren umzugehen: "Wir haben wirklich herzzerreißende Briefe erhalten, in denen die Angeschriebenen ihrer Freude Ausdruck verleihen." Wer hinter dem Spuk stecke, ließe sich allerdings nicht ermitteln - die Absender hätten ihre Spuren geschickt vertuscht.

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