Süddeutsche Zeitung

Disney:Streit um "Mulan"

Zum Start des Films über die chinesische Kämpferin Mulan sieht sich Disney mit Boykottaufrufen konfrontiert. Grund für die Empörung ist der Abspann des Films, von dem Screenshots in sozialen Medien geteilt wurden. Dort wird den Sicherheitsbehörden in der westchinesischen Region Xinjiang gedankt, wo Hunderttausende Mitglieder der muslimischen Minderheit der Uiguren in Umerziehungslagern festgehalten werden und anderen Repressalien ausgesetzt sind.

Disney machte zunächst keine Angaben dazu, was genau die Kooperation beinhaltete und ob in Xinjiang gedreht wurde. Allein die Danksagung sorgte jedoch für eine Welle wütender Reaktionen.

Wie in der Vorlage des Films von 1998 erzählt "Mulan" die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die in Männerkleider schlüpft, um statt ihres gebrechlichen Vaters für den Kaiser zu kämpfen. Der Film, der wegen der Corona-Pandemie am vergangenen Freitag nicht im Kino, sondern auf Disneys Streaming-Portal angelaufen war, hatte schon vorher scharfe Kritik auf sich gezogen. So gab es bereits Boykott-Aufrufe, nachdem Hauptdarstellerin Liu Yifei vor dem Hintergrund der Demokratieproteste in Hongkong Verständnis für die Polizei geäußert hatte.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5026582
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 10.09.2020 / dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.