Comic:Der Fall Entenhausen

Comic: Disneys Film "Song of the South" erregte schon während seiner Erstaufführung 1946 Proteste von schwarzen Bürgerrechtlern, die das heimelige Erzählonkel-Setting um den gutmütigen Schwarzen Onkel Remus als Affront empfanden.

Disneys Film "Song of the South" erregte schon während seiner Erstaufführung 1946 Proteste von schwarzen Bürgerrechtlern, die das heimelige Erzählonkel-Setting um den gutmütigen Schwarzen Onkel Remus als Affront empfanden.

(Foto: Everett Collection/imago images)

Disney- und andere Comics zu verbannen, ist nicht die Lösung: Ein Plädoyer für Neuübersetzungen und Kommentierung.

Gastbeitrag von Alexander Braun

Da ist sie wieder die Debatte um Political Correctness, Wokeness und Zensur: dieses Mal auf dem Feld der Comics. Die jüngste Kontroverse poppte auf, als der amerikanische Donald-Duck-Zeichner Don Rosa in seiner Facebook-Gruppe mitteilte, dass sein Opus magnum "Onkel Dagobert - Sein Leben, seine Millionen" (1991-1994) bald wohl nicht mehr auf dem Markt erhältlich sein wird. Disney, beziehungsweise die für den Comic zuständigen Lizenznehmer, würden offenbar an der Figur Bombie the Zombie Anstoß nehmen (ursprünglich 1949 von Carl Barks erdacht und optisch ein Ebenbild der "wilden" und somit rassistischen Afrika-Klischees jener Zeit), wovon zwei Kapitel betroffen seien, ohne die die gesamte Erzählung obsolet wäre. Rosa zitiert einen ungenannten Verlag mit den Worten: "Im Rahmen ihres kontinuierlichen Engagements für Vielfalt und Inklusion ist die Walt Disney Company dabei, ihre Geschichtenbibliothek zu überprüfen. Infolgedessen werden einige Geschichten, die nicht mit ihren Werten übereinstimmen, nicht mehr veröffentlicht werden."

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Als Grund werden rassistische Motive genannt, unter anderem in Dagobert-Duck-Geschichten. Wird Entenhausen jetzt woke?

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