Dirigent Sébastien Daucé:Hier swingt der Sonnenkönig

Dirigent Sébastien Daucé: "Die Musik spiegelt eine übernatürliche Realität wider" - Sébastien Daucé hat keinen Namen dafür.

"Die Musik spiegelt eine übernatürliche Realität wider" - Sébastien Daucé hat keinen Namen dafür.

(Foto: Josep Molina)

Der Dirigent Sébastien Daucé ist ein Hoffnungsträger der französischen Musik. Er spielt Komponisten aus der Zeit von Louis XIV. Ihre Werke lässt er tanzen.

Von Reinhard J. Brembeck

Er ist wieder da. Sean Patrick Mombruno ist eine traumhaft schöne Erscheinung. Der schwarze Tänzer trägt bis über die Oberschenkel rote Lackstiefel und - wenn sein Oberkörper nicht gerade nackt ist - ein blau-weißes Rüschenwams. So gibt er Louis XIV., den Sonnenkönig. Natürlich nicht irgendwo, sondern im Opernhaus von Versailles, in dem Schloss, das Louis errichten ließ und in dem vor einem halben Jahr Emmanuel Macron seine europapolitischen Visionen verkündete. Nach vier Bühnenstunden steht Mombruno als unangefochtener Herrscher in dem barock überbordenden Bau, umgeben von den vierstöckigen Menschenpyramiden einer Akrobatentruppe, eingetaucht in Feuerzauber, Fantasiekostüme und den Rausch einer bis dato unbekannten Musik.

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