Der Kabarettist Dieter Hildebrandt ist an Prostatakrebs erkrankt. Bereits im Sommer bekam der 86-Jährige die Diagnose. "Mir zog es erstmal den Boden weg", sagte Hildebrandt der Münchner Zeitung tz.
Nach der Diagnose sei er mehrfach operiert worden und lange Zeit im Krankenhaus gewesen. Vor wenigen Wochen besserte sich sein gesundheitlicher Zustand, und er konnte nach Hause. Dann habe es aber einen schweren Rückschlag gegeben und Hildebrandt sei erneut in die Klinik gekommen. "Mein Mann wird nie wieder auf der Bühne stehen", sagte seine Frau Renate. "Ihm geht es einfach zu schlecht." Der Mitbegründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft gibt sich jedoch hoffnungsvoll: "Ich werde kämpfen bis zum Schluss. Noch bin ich nicht tot."
Kein öffentlicher Wirbel
Hildebrandt hatte SZ.de bereits vor einigen Wochen erzählt, wie schlecht es um ihn steht. Der Kabarettist sprach davon, dass er das Bett nicht mehr verließe. Er könne bis auf absehbare Zeit nicht mehr arbeiten, sagte Hildebrandt damals und bat darum, zunächst nicht darüber zu berichten. Er wollte keinen öffentlichen Wirbel. Inzwischen entschied sich Hildebrandt anders und machte seine Krebserkrankung publik.
Auch die Münchner tz bat Hildebrandt darum, nichts über seinen Zustand zu veröffentlichen, solange die Therapie laufe. "Da brauche ich jetzt Ruhe um mich herum."
Trotz seines Zustandes wollte der 86-Jährige SZ.de Anfang November schildern, wie er die Auswirkungen der Reichspogromnacht gegen die jüdischen Deutschen vom 9. November 1938 erlebt hat. SZ.de veröffentlichte Hildebrandts Erinnerungen zum 75. Jahrestag des Gewaltausbruchs als Protokoll.
Auf Hildebrandts Homepage findet sich eine Karikatur mit dem Satz "Ich muss mal zur Reparatur."