Die Traumfrauen der Starfotografen:Sehnsucht nach Persönlichkeit

Geht es bei Schönheit um junge Frauen mit Kleidergröße 34? Fotografen wie Marc Horn oder Bruce Weber haben eine komplexere Vorstellung von Anmut. Die Bilder.

14 Bilder

Angelina Jolie, Los Angeles 2007, Marc Hom

Quelle: SZ

1 / 14

50 internationale Top-Fotografen wie Peter Lindbergh, Bruce Weber, Bettina Rheims und Albert Watson und auch Stars der nächsten Generation waren aufgefordert, ein Statement zum Thema Schönheit abzugeben. In der Ausstellung der Deichtorhallen in Hamburg zeigt sich nun: Der Blick der Fotografen auf die Frau des 21. Jahrhunderts ist lyrisch bis ironisch, eigenwillig und visionär.

Angelina Jolie - für viele die Traumfrau par excellence. Wie kaum eine zweite vereint die Schauspielerin beruflichen Erfolg und Familienleben, strahlt Stärke, Selbstbewusstsein und Erotik aus. Für den dänischen Fotografen Marc Hom ist sie der Inbegriff von Schönheit.

Traumfrauen. 50 Starfotografen zeigen ihre Vision von Schönheit, 20. September - 9. November 2008 im Haus der Photographie der Deichtorhallen in Hamburg.

Foto: Marc Hom Text: (sueddeutsche.de/pak/sst)

Homeworks # 3, Miles Aldridge

Quelle: SZ

2 / 14

Miles Aldrige zieht die Verrücktheit an: "Ich mag keine langweiligen Frauen. Ich mag keine schönen Frauen. Ich mag sonderbare Frauen, obsessive Frauen, verrückte Frauen."

Foto: Homeworks # 3 , Miles Aldrige

Vanessa Redgrave, La Palestra Gym, New York, 2003, Fotograf: Bruce Weber

Quelle: SZ

3 / 14

Bruce Weber kann sich auch in einen Sumoringer verlieben. Über sein Bild der über 70-jährigen Vanessa Redgrave sagt er: "Es scheint, als ob Fotos für mich mit einem gewissen Verknalltsein beginnen. Ich verknalle mich in einen Mann oder eine Frau, in einen bestimmten Ton, eine Welle, einen Skateboarder, oder sogar einen Sumoringer. Aus dem Grund hatte ich so oft eine gute Zeit und so viele gute Freunde, die mir für immer bleiben - in meinen Bildern."

Foto: Vanessa Redgrave, La Palestra Gym, New York, 2003, Fotograf: Bruce Weber

Untitled, New York 2007, Torkil Gudnason

Quelle: SZ

4 / 14

Torkil Gudnason hat eine sehr stilisierte Vorstellung von Schönheit.

Foto: Untitled, New York 2007, Torkil Gudnason

Sara Blomqvist, Paris, 2008, Fotografin: Camilla Åkrans

Quelle: SZ

5 / 14

Camilla Åkrans präsentiert einen der für sie so seltenen Momente von Schönheit: "Manche Bilder geben einem eine Ahnung davon, was wirkliche Schönheit bedeutet: Es ist ein Leuchten von innen, nur selten einfangbar. Eine innere Schönheit."

Foto: Sara Blomqvist, Paris, 2008, Inkjetprint auf Büttenpapier, 70x70 cm. Fotografin: Camilla Åkrans.

Breaunna Close-Up, Las Vegas, 2001, Albert Watson

Quelle: SZ

6 / 14

Albert Watson ist von der lasziven Welt des Sündenbabels Las Vegas fasziniert: "Wenn du aus einer Kleinstadt in Schottland kommst und dich einige Jahre später mit einer Kamera in Las Vegas wiederfindest, dann ist das gerade so, als ob man in einer anderen Galaxie ist. Und jemanden wie Breaunna zu treffen, die damals als Domina arbeitete, war sehr inspirierend. Sie lebt in einer exotischen und erotischen Welt - das hat mich fasziniert."

Foto: Breaunna Close-Up, Las Vegas, 2001, Albert Watson

Mood 1, Jodie Kidd, London, 1998/2008, Donna Trope

Quelle: SZ

7 / 14

Die Gewissheit der eigenen Schönheit fasziniert Donna Trope: "Als ich Jodie Kidd zum ersten Mal begegnete, hatte sie ein außerweltliches Aussehen, zu dem ich mich als Künstlerin hingezogen fühlte. Sie sprüht vor Energie, und ihre Leidenschaft ist mitreißend. Ihre Gesichtszüge sind von ihrer Persönlichkeit geprägt. Einer Gewissheit, schön zu sein. Das ist keine Arroganz, nur das Gegenteil von Naivität. Je älter ich werde, und je mehr Jahre vergehen, umso stärker glaube ich, dass sich nicht nur mein Geschmack, sondern auch der der Gesellschaft verändert hat... Pure, unerwachsene Jugend, und wiederum eben nicht Naivität, ist für mich schön. Ein intensiver Ausdruck im Gesicht, viel eher als jeder elegante Knochenbau, gepaart mit Selbstsicherheit, das ist wahre Schönheit für mich. "

Foto: Mood 1, Jodie Kidd, London, 1998/2008, Donna Trope

Tatou, Max Vadukul

Quelle: SZ

8 / 14

Max Vadukul ist sehr verunsichert, was Schönheit angeht. Er findet sie in Audrey Tatou: "Alle Frauen, die ich mit meinem Objektiv aufgenommen habe, sind einmalig. Audrey ist so speziell, das ich es nicht in Worte fassen kann, aber sie ist introvertiert und gefühlvoll, und das geben auch die Fotos von ihr wieder. An meinem Set gibt es wenig aufgeregte Geschäftigkeit und die Konzentration liegt den ganzen Tag in der Zusammenarbeit zwischen mir und dem Model. Ich gebe die Anweisungen und Audrey stellt sich sehr gut darauf ein. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee, was Frauen schön macht - es bleibt ein großes Mysterium. Was für jemand anderen schön ist, kann es für mich nicht sein - das hängt von unseren persönlichen Erfahrungen ab. Allerdings hat sich das Bild der Frau in den letzten Jahren dramatisch verändert und ist immer formbarer geworden. Es ist einfach unglaublich, wie alles zu Tode retuschiert wird, und die Frauen sind auch physisch und chirurgisch verändert worden. Schönheit ist ein Riesengeschäft! Alles wird noch steuerbarer, weil Frauen länger leben und mehr Anti-Aging-Operationen vornehmen lassen und mehr hocheffiziente Kosmetika benutzen. Schon bald werden die Mütter jünger als die Töchter aussehen. In Zukunft werden Frauen durch das Internet und den PDA betrachtet. Sie werden alterslos sein, aber leider wird sich ihr Inneres nicht verbessern."

Foto: Audrey Tatou, Max Vadukul

Vicky, aus der Serie

Quelle: SZ

9 / 14

Elaine Constantine sucht bei der Schönheit vor allem nach dem Charakter: "Für mich ist eine schöne Frau eine, die selbstsicher und geistreich ist, und nicht eine, die ein perfektes Gesicht und einen perfekten Körper hat. Ich habe die unterschiedlichsten Frauen mit den unterschiedlichsten Figuren fotografiert - immer jedoch bin ich von ihrem Charakter inspiriert gewesen. Wenn ich mit jemandem zusammenarbeite, geht es mir darum, die spezifischen Eigenschaften dieses Menschens zu betonen... Und vielleicht ist das gerade die Herausforderung der Modeindustrie, dass man diesen Ansatz realisieren kann."

Foto: Vicky, aus der Serie "Let's dance" Fotografin: Elaine Constantine

Shalom with an orange, Fotografin: Peggy Sirota

Quelle: SZ

10 / 14

Peggy Sirota erkennt den Schlüssel für die Schönheit im Geliebtwerden: "Ich glaube, dass eine Frau schön aussieht, wenn sie sich schön fühlt, ganz egal wie die Formen ihres Körpers oder die Konturen ihres Gesichts beschaffen sind. Frauen sind strahlend, wenn sie sich geliebt fühlen."

Foto: Shalom with an orange, Fotografin: Peggy Sirota

White Hood 1, Greg Delves

Quelle: SZ

11 / 14

Für Greg Delves entsteht Schönheit durch Fotografie: "Das Bild entstand 1997 für Harper's Bazaar. Die Story basierte auf einer Idee von Science-Fiction-Filmen und -Fotos aus den siebziger Jahren und sollte von futuristischen Accessoires handeln. Wir hatten eine Location ausgesucht, die eine Atmosphäre von der Abgeschiedenheit einer Mondlandschaft ausstrahlte. Zusätzlich war sie mit allerlei Requisiten aus Plexiglas ausgestattet, um die neuartigen Eigenschaften der Accessoires zu betonen. Als Kind der Sechziger war ich immer schon vom supermodernen Appeal der Fotografie fasziniert gewesen. In meinen Arbeiten aus dieser Zeit habe ich mich darauf konzentriert, grafisch starke Bilder zu machen, in denen das Modell heroisch wirkt."

Foto: White Hood 1, Greg Delves

Clown, Stockholm 2005. Henrik Halvarsson

Quelle: SZ

12 / 14

Für Henrik Halvarsson entsteht Schönheit durch Lachen: "Ich liebe es einfach, wenn Frauen lachen, auch wenn die Dunkelheit schon im Hintergrund lauert..."

Foto: Clown, Stockholm 2005. Henrik Halvarsson

Mia Tyler, Isla Marado 2002, Pamela Hanson

Quelle: SZ

13 / 14

Pamela Hanson findet Schönheit im Schlichten: "Meine Intention ist es, verschiedene Aspekte von Schönheit zu zeigen: die Schönheit von Frauen in jedem Alter und mit jeder Figur, die Schönheit von innen, die Schönheit der Klugheit in einem Gesicht, einem Lachen, die Schönheit der Natur, ihre Einfachheit, ihr Genuß, die Schönheit, wenn das Licht auf ein Antlitz fällt. Ich liebe das Leben und finde Schönheit im Schlichten und Naheliegenden. Ich hoffe, dass man das in diesen Fotos sieht."

Foto: Mia Tyler, Isla Marado 2002, Pamela Hanson

Daryl Hannah, Hollywood 2004, Tony Duran

Quelle: SZ

14 / 14

Tony Duran glaubt, dass das Unmögliche durch Selbstvertrauen möglich wird, für ihn der Inbegriff von Schönheit: "Die beste Eigenschaft einer Person, die ich fotografiere, ist Selbstvertrauen. Wenn du ein gutes Gefühl zu dir hast, kann eigentlich alles im Bild passieren. Sharon Stone, die nach einem Shooting für Rolling Stone einfach in meinen Pool springt - mein Assistent hält ihren Kopf, dafür ist er mir auf ewig dankbar -, oder diesen verrückten Aufnahmen mit Daryl Hannah für den Playboy. Wir malten ein Tattoo auf das Pferd und eines auf Daryls Arm: 'D' für Daryl. Oder 'D' für Duran (lacht). Ich mag es, wenn eine Seite einer Frau zum Vorschein kommt, die sie selten zeigt. So wie bei Elle. In der Aufnahme beweist sie, wie sexy und stark sie sein kann.

Foto: Daryl Hannah, Hollywood 2004, Tony Duran

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: