Süddeutsche Zeitung

Die Russen und Immanuel Kant:Der gute Deutsche von Kaliningrad

Lesezeit: 9 min

Wie im früheren Königsberg Philosophen und Laien mit einem Großen umgehen, der lange verfemt war.

Sonja Zekri

Kaliningrad, im Februar. Das Schneegestöber ist so dicht, dass man die Braut im weißen Kleid kaum erkennt. Nur die Rosen in ihrem Arm leuchten wie Bremslichter.

Es ist nicht das erste Denkmal, das die Hochzeitsgesellschaft besucht, und nicht die erste Flasche Sekt, und so sind alle bester Stimmung, als ein Igelkopf mit glasigen Augen auf die Stufen des Kant-Mausoleums steigt und krakeelt: "Kinder! Ein Mann und eine Frau- gibt es eine größere Philosophie?" Dann filmt ein Freund jene Szene, die in Kaliningrad zur Hochzeit gehört wie die Torte: Die Braut legt die Blumen vor dem Kant-Grab nieder.

Vorher waren alle schon beim Mahnmal der 1200 Gardisten, die 1945 bei der Eroberung des verbrecherisch sinnlos verteidigten Königsbergs gefallen sind. Blumen für die Kriegshelden und für den Verfasser des Traktats "Zum ewigen Frieden"? Der Bräutigam kann keinen Widerspruch erkennen: "Wo sollen wir sie sonst hinlegen? Es gibt nicht viele schöne Plätze in der Stadt." Und der Igelkopf erklärt mit der Geduld des Volltrunkenen: "Kant stammt aus dieser Stadt. Er hat sie nie verlassen. Er ist einer von uns. Ein Landsmann."

Nun ist zwar erwiesen, dass Kant Königsberg auf Jahre verließ - um ein paar Kilometer weiter Adelssöhne zu unterrichten -, aber akademische Lockrufe schlug er aus, und das beeindruckt die heimatbewussten Russen. Aus den Flocken taucht die nächste Braut auf, die Truppe zieht ab. "Hier ist das alles viel einfacher", ruft der Igelkopf.

Das ist nett gelogen. Wenn es um das deutsche Erbe geht, ist in Kaliningrad nichts einfach. Seit Monaten zankt man über das Stadtjubiläum im nächsten Jahr. Was soll man feiern? 750 Jahre Königsberg? 60 Jahre Kaliningrad? 60 Jahre Sturm auf Königsberg? Nur mit Kant liegt die Sache anders, neuerdings jedenfalls. Der "König von Königsberg", das merkt man in diesen Tagen vor dem 200. Todestag am 12. Februar, ist etwas Besonderes. Er ist der gute Deutsche.

Wer nach Kaliningrad fährt, der hat immer und besonders jetzt das Gefühl, dass er zwei Städte gleichzeitig besucht. Da ist einmal jener Klecks Russland zwischen Polen und Litauen, der einst als "Hongkong des Ostens" bejubelt wurde, aber inzwischen zum "Kalkutta des Nordens" abzusteigen droht, eine urbane Problemzone mit offiziell knapp einer halben Million Einwohner, rekordverdächtiger Aids-Rate, Prostitution und Schattenwirtschaft.

Ohne den Schmuggel wäre die Stadt längst eingegangen, und kurz vor der EU-Osterweiterung scheint selbst der keine Zukunft mehr zu haben. Kaliningrad ist ein Hinterhof, der Russland kalt ließe, wenn er in Sibirien läge, aber im europäischen Vorgarten ausgesprochen peinlich ist.

Und da ist Königsberg, das Atlantis der Aufklärung, eine abgelegene, aber kosmopolitische, preußische Gelehrtenmetropole, die dem Philosophen vor gut zwei Jahrhunderten Ruhe, Geselligkeit und Gleichmaß bot, das Biotop für einen Jahrtausenddenker. "Eine solche Stadt", schrieb der "Alleszermalmer" zärtlich, "kann schon für einen schicklichen Platz zu Erweiterung sowohl der Menschenkenntnis als auch der Weltkenntnis genommen werden, wo diese, auch ohne zu reisen, erworben werden kann."

Und so hat der Ort immer etwas Flirrendes, selbst dort, wo die neue Stadt die alte brutal getilgt hat. Sechsspurig wälzt sich der Verkehr über die Brücke und donnert zu beiden Seiten des Hotels "Kaliningrad" vorbei, den Lenin-Prospekt hinauf oder zur gigantischen Ruine des Palastes der Sowjets hinunter.

Und am Rande des Getöses steht Wadim Kurpakow, ohne Mütze auf dem kahlen Schädel, zeigt mit einem wulstigen Finger in das Inferno und verkündet: "Dort, wo die Straßenbahnschienen ein Dreieck bilden. Wir haben es berechnet: Das ist die Prinzessinstraße 3.

Hier stand das Haus von Kant." Das Haus eines Mannes, der nach den Worten des russischen Schriftstellers Karamsin "geschwind", aber "sehr leise" sprach. Der versuchte, einem Nachbarn einen Hahn abzukaufen, weil ihn das Krähen beim Denken störte, und umzog, als dieser ablehnte. Eines Mannes, der litt, weil das neue Heim neben dem Schloss lag und im Kerker die Gefangenen sangen ("Heuchler!"). Kant hätte sich diesem Ort so freudig genähert wie einem Pestkranken.

Wadim Kurpakow ist Kant-Forscher und Philosoph, und seine Arbeit ist der Versuch, mit den Methoden der Wissenschaft eine Verbindung zu einer Welt herzustellen, die schon untergegangen war, als er mit neun Jahren aus Murmansk hierher kam. "Die Menschen hier sind stolz", sagt er, "Sie glauben, dass sie etwas Besseres sind als der Rest Russlands, aufgeklärter, gebildeter.

Das ist natürlich Quatsch. Aber sie haben diese alte Kultur: Sie haben den Dom - und Kant." Doch die Zuneigung hat Grenzen. Kurpakow, 33, der in Kaliningrad studiert und in Marburg promoviert, versucht, die verschollene Literatur Königsbergs zusammenzutragen. Er hat eine Kant-Gedenkstätte vorgeschlagen, die niemand bezahlen wollte. Und als er vor drei Jahren ein Buch herausgab mit Interviews russischer Neusiedler, war das Thema noch so heiß, dass der Universitätsverlag den Vorschuss zurückforderte.

Wer mit Kurpakow auf Spurensuche geht, der muss im Kopf Wohnblöcke abtragen und Straßen verlegen. Mit einer Armbewegung umfasst er die verschneite Parklandschaft der Kneiphofinsel, wo einst der Dom und die Universität, die Albertina, aus einem Häusermeer ragten. "Dieses Loch", sagt er, "war die Altstadt." Auf Fotos sieht man die Erosion im Zeitraffer: Die Ruinen nach den britischen Luftangriffen 1944, die Mondlandschaft in den Fünfzigern, die ersten Setzlinge für die Begrünung des Vakuums.

Nur Kants Mausoleum, direkt an der Domruine, blieb heil. Ein Wunder. Auf einem Foto aus den Nachkriegsjahren lehnen sich drei Studenten lässig an den Sarkophag, und auf die Wand dahinter hat jemand geschrieben: "Jetzt hast du begriffen, dass die Welt materiell ist." Heute weiß man, dass die neuen Herren um ein Haar auch das Mausoleum hätten schleifen lassen, und den Dom gleich mit.

So liegt es auch am Mangel an Alternativen, dass sich die Kant-Euphorie auf Friedrich Lahrs rosafarbenen Pfeilerbau konzentriert. Kants Geburtshaus in der Sattlerstraße, wo der Vater seine Riemermeister-Werkstatt hatte? Lag irgendwo nahe der Börse, gegenüber einer Kfz-Werkstatt. Aber wo genau die Mutter ihrem Immanuel zum ersten Mal die Sterne zeigte, weiß niemand.

Kants Wohnung, wo er als Privatdozent in naturfarbenen Röcken mit Goldschnur und Zierdegen logierte und manchmal so betrunken heimkam, dass er das "Loch in der Magistergasse" nicht fand? Wahrscheinlich ein Stück Rasen auf der Kneiphofinsel. Das Haus des spleenigen Engländers Green, der Kant mit seinem Pünktlichkeitsfimmel ansteckte? Unauffindbar. Irgendwann glaubte man, Kants Landhaus entdeckt zu haben. Es war das falsche. Von der Albertina ist ein zugemüllter Schacht hinab auf das historische Pflaster geblieben. Es gibt Pläne, die Bibliothek nachzubauen. Bis jetzt sind es Pläne geblieben.

Umso ungezwungener kann man spekulieren. Zum Beispiel darüber, wo das Genie flanierte, so pünktlich, dass es heißt, die Königsberger hätten ihre Uhr nach ihm gestellt. Am Litowskij-Wall im Norden, glauben die einen. Kurpakow aber, der inzwischen in einem Café sitzt, das, obwohl es kein Schloss mehr gibt, "Im Schatten des Schlosses" heißt und in einer Containersiedlung namens "Alter Turm" liegt, obwohl es auch keinen Turm mehr gibt, sagt trocken: "Der Mann war sechzig. Der Wall kilometerweit entfernt. Wie hätte er sich dahin schleppen sollen?"

Wladimir Brjuschinkin hält diese Debatten für schädliche Gefühlsduselei. Er leitet den Lehrstuhl für Philosophie und ringt um eine logische, professionelle Auseinandersetzung mit Kants Werk. Dabei kann man in Kaliningrad Philosophie als Hauptfach überhaupt erst seit 1996 studieren. "Ich weiß noch, wie wir angefangen haben, mit nichts außer Tischen und Stühlen", sagt er. "Heute haben wir 100 Studenten, aber die Lehrer müssen von einer Organisation zur anderen laufen, um Geld zu verdienen. Und die Jungen gehen ins Ausland. Wenn meine Generation abtritt, klafft eine Lücke."

Eine "Kaliningrader Schule"? Reines Wunschdenken. Japan hat alle Vorlesungen und den handschriftlichen Nachlass Kants übersetzt, Russland nur fünf Prozent der Vorlesungen und aus dem Nachlass keine Zeile. Dass sich fast die Hälfte aller Arbeiten in Kaliningrad irgendwie um Kant dreht, ändert an dieser schwachen Bilanz wenig.

So bleibt auch dem Logiker Brjuschinkin erst mal nur das Gefühl. Immerhin hat er schon Blumen am Mausoleum niedergelegt, als die Kaliningrader ihren berühmten Sohn noch verschmähten, und dies sogar am 22. April, dem Geburtstag des Philosophen - und Lenins. Auch am 12. Februar wird Brjuschinkin am Grab stehen, neben dem russischen Kulturminister Schwydkoj, dem deutschen Außenminister Joschka Fischer - und Leonard Alexandrowitsch Kalinnikow.

Es ist vor allem Kalinnikows Verdienst, wenn in Kaliningrad heute Kant-Jahrbücher erscheinen, wenn Forscher aus aller Welt zu Konferenzen anreisen - 250 allein im April zur Tagung "Kant in Ost und West". Seit 37 Jahren lehrt er hier Philosophie, seit 14 Jahren ist er Vorsitzender der russischen Kant-Gesellschaft, einer losen Assoziation mit 100 Mitgliedern von Baltijsk bis Wladiwostok. Man findet ihn im Universitätsmuseum zwischen den Büsten deutscher Romantiker: ein bleistiftdünner Mann im eleganten Dreiteiler mit eisgrauem Bärtchen.

Kant hätte ihn fast die Karriere gekostet, damals, in den Sechzigern, in Moskau. Da galt der Philosoph bestenfalls als Vorläufer Hegels - der wiederum als Vorläufer Marx' durchging - und schlimmstenfalls als bourgeoiser Scholastiker. Kalinnikow aber legte in seiner Dissertation nicht nur dar, dass Kant Recht hatte, er beabsichtigte, diese These in seiner Disputation auch noch öffentlich zu erörtern.

"Ich hätte sogar gezeigt, dass sich Kant mit dem Kommunismus vereinbaren lässt", sagt Kalinnikow, "ich betrachtete es als rein theoretisches Problem." Das Zentralkomitee betrachtete es als reine Provokation - und verbot die Diskussion. Kalinnikow verfasste ein neues Papier - und bestand. Durfte er seine Maximen so leicht aufgeben? Der Alte lächelt: "Kant war nicht gegen den Kompromiss, wenn er der Sache diente." Dann zog er nach Kaliningrad, zum "Sitz der alten Prussia und in eine neue sozialistische Stadt". Dort wurden Theaterstücke von den Sowjets inzwischen nicht mehr verboten, wenn in der Kulisse beispielsweise eine "Bank deutschen Typs" stand.

Aber das Schloss, die "Höhle der preußischen Bestie", war gesprengt worden. "Offiziell begann die Geschichte der Stadt weiterhin 1945", sagt Kalinnikow. Inoffiziell aber hatte die Neugier auf die Zeit davor nie nachgelassen. Schon nach dem Krieg waren die Russen staunend über die Märkte gestreift, wo die Deutschen ihre fremdartigen Möbel verkauften.

Als deshalb das Jahr 1974 kam und die Unesco nach den sowjetischen Plänen zu Kants 250. Geburtstag fragte, als Moskau überraschend Wohlwollen anordnete, da konnte Kant zum ersten Mal jene Rolle spielen, die ihn für diesen schizophrenen Ort bis heute unverzichtbar macht: Er war der Beweis, dass Königsberg vielleicht mit den Nazis untergegangen war, aber nicht mit ihnen begonnen hatte. "Plötzlich durften wir andere Denker untersuchen, Hamann, Hippel, Bessel", sagt Kalinnikow: "Kant hat uns eine ganze Epoche erschlossen."

Alles wurde leichter: Das Kant-Museum in der Universität eröffnete. Kalinnikow hielt die erste gesamtsowjetische Kant-Konferenz ab. Und Anfang der Neunziger, als sich endlich auch die Russen ihres eigenen Verstandes bedienen durften, hatte das Fieber so weit um sich gegriffen, dass Politiker ihre Reden mit Kant-Zitaten garnierten und Brjuschinkin und Kalinnikow in "Kant-Clubs" verbotene russische Philosophen vorstellten.

Marion Gräfin Dönhoff ließ eine Kopie des legendären Kant-Denkmals von Christian Daniel Rauch aufstellen. Der Aufklärer war zum heimlichen Star der Perestroika geworden. Irgendwann erwog Kaliningrad, den brutalen Sowjetführer Kalinin aus dem Namen zu tilgen, und zu den seriös diskutierten Varianten gehörten wie selbstverständlich auch "Kantgrad" und "Immanuilsk".

Heute aber, im Turbo-Kapitalismus, ist Kant noch etwas anderes: ein Geschäft. Für einige zumindest. Das Kant-Museum in der Universität ist inzwischen geschlossen. Ein neues hat aufgemacht, im Dom. Der Besuch ist für Ausländer teuer, aber lustig: Werke lokaler Künstler zeigen den Metaphysiker als schlurfenden Greis in Öl, in Wasserfarben oder als Gobelin. Kant als Kind, drall und rosig wie in einer Fruchtzwerge-Werbung. Man findet eine Kopie der berühmten "Tischgesellschaft" in Kaugummifarben, dazu Klappmesser, Murmeln, ein Set Euro-Münzen und "philatelistische Belege", also Briefmarken.

Dies ist das Reich von Igor Odinzow, der früher Offizier einer Baubrigade war und überpünktlich ist wie alle russischen Militärs. "Jura! Renn' nicht weg! Zu dir kommen wir auch gleich!", donnert er durchs Gewölbe. Der Dom ist sein Businessplan. Odinzow ist Chef der Firma Kafedralnyj Sobor, die 50 oder 100 Arbeiter beschäftigt, wer weiß das schon, und Dom, Mausoleum und Kant-Museum betreibt.

Ende der Neunzigerjahre hat die Zeit-Stiftung ein neues Dach spendiert, aber Odinzows Gestaltungsfuror wird allmählich selbst den Sponsoren unheimlich. Quietschbunte Fenster hat er einsetzen lassen, eine orthodoxe und eine protestantische Kapelle eingerichtet und tut ganz generell, was er will. Vielleicht schließt er am 12. Februar sogar das Mausoleum zu. Dann kann das Festkomitee die Kränze davorlegen wie der Postbote. Bahnlinie nach Berlin

Odinzow klettert die Treppe hoch: "Dies hier ist der Saal über Kant und Russland", dröhnt er. Mit Büchern aus Wilnius? - "Ich meine natürlich: der Saal russischsprachiger Bücher." - Aber da ist eins auf Japanisch... - "Wissen Sie eigentlich", sagt er plötzlich leise und giftig, "dass Kant als russischer Staatsbürger gestorben ist?" Das ist Unfug, denn die Russen waren zwar in Königsberg, im siebenjährigen Krieg 1756-63, und zaristische Offiziere sollen sogar Vorlesungen bei Kant gehört haben. Aber nachdem sie fort waren, wurde Königsberg wieder preußisch. Und Kant mit ihm.

An der Universität gibt es dicke Ordner über den Fall Odinzow. Er soll Objekte ausgeliehen und behalten oder zumindest unerlaubt Kopien gemacht haben. Da werden Odinzows Mausaugen noch kleiner: "Die haben doch ihr Museum geplündert und die Sachen verhökert! Und ich musste alles mühsam zurückkaufen." Vier Skulpturen und vier Grafiken habe er kopiert, mehr nicht: "Ihr Museum ist doch sowieso eingegangen."

Unter dem Dach hat Odinzow einen "Gedächtnissaal" eingerichtet, einen spätsowjetischen Schrein mit einem Abdruck der Totenmaske. Handwerker bauen gerade neue Bücherschränke ein. Bei der Eröffnung hatte Odinzow um Kant-Ausgaben gebeten. Aus dem 18. Jahrhundert. Oder aus dem 17. Jahrhundert. "Manche Leute sagen ja, Kant sei ein Revanchist gewesen, vielleicht sogar: ein Faschist", raunt er vieldeutig. Ein Faschist ohne Faschismus?

Immerhin, es gibt Anzeichen, dass solch kaum verhohlener Deutschenhass mit der Zeit abnehmen wird. Unter den jungen Kaliningradern waren fast drei Viertel nie im Mutterland, aber viele im Westen, und wenn sie doch mal nach Osten aufbrechen, sagen sie: "Wir fahren nach Russland." Gerade wurde die Bahnlinie Berlin-Kaliningrad reaktiviert, eine Strecke von 650 Kilometern.

Nach Moskau ist es doppelt so weit. Silvia Gurowa, Vizebürgermeisterin und Polit-Managerin, weiß das: "Mir gefällt, dass sich die junge, europäisch gesinnte Generation für die deutsche Geschichte interessiert. Nicht, weil es die deutsche Geschichte ist, sondern weil sie zu ihrer Heimat gehört", sagt sie. "Kant verbindet uns mit Europa. Es ist eine Anpassung."

Aber noch hängen im Rathaus Fotos von der Niederwerfung der "preußischen Bestie", und zum 12. Februar hat die Stadt nicht einmal ein eigenes Programm auf die Beine gestellt. Kant spiele eine große Rolle für Kaliningrad, hat der weise Kalinnikow gesagt: "Aber er könnte ein viel größere Rolle spielen." Draußen hat das Schneetreiben aufgehört. Wenigstens werden die Bräute am Mausoleum jetzt besser zu sehen sein.

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