Politisch betrachtet ist zum Beispiel München eine grüne Hochburg. Oder war es bis zum Sonntagabend. Nach der letzten Europawahl vor fünf Jahren sah das politfarbige Abbild der Stimmbezirke an der Isar aus, als habe sich das Grün wie mit dem Presslufthammer dem Gemüt der Stadtgesellschaft eingeschrieben. Schwarz, rot oder ein ins Vergilbte ragendes Gelb, zu schweigen vom bräunlichen Blau, das waren nur die Ränder links und rechts von der Mitte Münchens, das waren also eher die einfachen Bezirke mit den Autohäusern und Swingerclubs, wo gerne gedreht wird, wenn die Leute vom „Polizeiruf“ um 20.15 Uhr mal normale Menschen zeigen wollen statt das übliche Bogenhausener Loden-Milieu. Sonst war seinerzeit die ganze Stadt dunkelgrün. Lebensgefühl, Sehnsucht, Mitte, Mehrheit, Mainstream: alles eins.
Was wurde aus der Protestpartei „Die Grünen“?Enkel wählen rechts
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„Macht kaputt, was euch kaputt macht“: Zum Misserfolg der ehemaligen Protestpartei „Die Grünen“ bei der sogenannten Jugend von heute.
Essay von Gerhard Matzig

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Sibylle Berg kann vieles: schreiben, Digitales. Nur nicht so gut mit fremden Menschen. In das EU-Parlament will sie trotzdem, für Die Partei. Eine gute Idee? Zeit für eine Begegnung.
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