Der Stuttgarter Landtag ist gläsern. Nicht nur das Foyer, die ganze Anmutung von außen, auch der Plenarsaal im ersten Stock: überall Glaswände, Durchlässigkeit als Symbol für Demokratie. Ein eigenartig intimer Bau, direkt gegenüber vom Stuttgarter Opernhaus, auch der große Sitzungssaal wirkt gar nicht so groß, wenn man mal drin ist. Um hineinzugelangen, muss man durch die Passkontrolle, man erhält einen Sitzplan zugewiesen. Die Menschen sind neugierig, wann ist man schon mal im Landtag, man probiert die Sitze aus, die auf lustigen Schienen vor- und zurückfahren, auf zwei Bildschirmen sieht man die Schauspielerinnen und Schauspieler in der Garderobe. Dann kommen sie herein, die Verhandlung beginnt. Nein, es beginnt die Aufführung von Peter Weiss’ Sprechoratorium „Die Ermittlung“. Ein Text über den Holocaust, den ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, die Hölle der deutschen Vernichtungsmaschinerie. Inszeniert hat ihn Burkhard C. Kosminski, Intendant des Schauspiels Stuttgart.
TheaterDas Grauen des Holocaust im Plenarsaal
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Das Schauspiel Stuttgart zeigt Peter Weiss’ erschütterndes Sprechoratorium „Die Ermittlung“ im Stuttgarter Landtag. Selten war die Aufmerksamkeit im Theater so hoch wie hier.
Von Egbert Tholl

Klassik:Diese Oper soll für alle sein
Als neuer Intendant der Hamburger Staatsoper will Tobias Kratzer alles besser und anders machen als die Konkurrenz. Also inszeniert er zum Auftakt nicht nur Robert Schumanns kaum bekanntes Oratorium „Das Paradies und die Peri“, sondern auch die Kinderoper „Die Gänsemagd“. Das Publikum ist begeistert.
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