Pierre (Grégory Gadebois) muss einfach ein netter Kerl sein - er sagt zwar fast nichts, weswegen charakterliche Einordnungen sich schwierig gestalten. Aber nur ein sehr netter Mensch würde die Nervensäge durchfüttern, die er auf seiner Türschwelle vorgefunden hat: Der hyperaktive Konzernchef Vincent (Lambert Wilson) ist mit seinem Auto in der einsamen Gegend in den Bergen liegen geblieben, in der Pierre wohnt, und bald stochert er in seinem Rührei herum und hört nicht auf zu quasseln. Pierre wird den lästigen Eindringling schnell wieder los, aber der entpuppt sich als Bumerang: Zurück in der Zivilisation gehen Vincent endlich die Worte aus, leider in einem Live-Interview im Fernsehen, und flugs steht er wieder vor dem Häuschen in den Bergen, um sich dort vor seinem Tross von Assistenten zu verstecken und sich zur Erholung einzumieten.
"Die einfachen Dinge" im Kino:Auf der Alm, da gibt's koan Sinn
Die Politik der Gastfreundschaft: Vincent (Lambert Wilson) und Pierre (Grégory Gadebois) handeln mehr als nur das nächste Mittagessen aus.
(Foto: Neue Visionen Filmverleih)Lambert Wilson, wie immer brillant, in der etwas missratenen französischen Komödie "Die einfachen Dinge".
Von Susan Vahabzadeh
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