Oper in München:Sie träumt von tödlicher Rache

Oper in München: Das Gelichter der Nacht treibt in "Dido"/"Erwartung" eine Frau in den Suizid.

Das Gelichter der Nacht treibt in "Dido"/"Erwartung" eine Frau in den Suizid.

(Foto: Bernd Uhlig)

In München überwältigen Henry Purcells "Dido" und Arnold Schönbergs "Erwartung". Zum Triumph eines ungewöhnlichen Opernprojekts.

Von Reinhard Brembeck

"Schaden ist unser Vergnügen und Unheil unsere ganze Kunst." So singt der im Orchestergraben platzierte Chor im Münchner Nationaltheater, und jeder denkt da wohl an Putin an seine Kohorten. Mit dem aber hat Regisseur Krzysztof Warlikowski gar nichts im Sinn. Er zeigt stattdessen die Verwüstungen in einer Frauenseele, betrogen und verlassen von ihrem Liebsten zugunsten ihrer besten Freundin. Die Frau träumt von tödlicher Rache an dem Paar, ersticht sich aber zuletzt selbst. Ausrine Stundyte changiert zwischen Singen, Hauchen und Rezitation, sie leidet immer stärker unter der Situation, ihr Körper verbiegt sich, die Stimme sucht immer wieder den Schrei, der sie nicht erlöst, zuletzt ersticht sie sich.

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