Deutsches Literaturarchiv:Was ist los in Marbach?

Neue Leiterin des Marbacher Literaturarchivs

Sandra Richter leitet das Deutsche Literaturarchiv.

(Foto: Fabian Sommer/dpa)

Sandra Richter ist noch nicht lange Direktorin des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Die Stimmung scheint schlecht, interne Auseinandersetzungen werden öffentlich debattiert. Worum geht es?

Von Felix Stephan

Im November 2019 hat der Bundestag dem Literaturarchiv Marbach 19 neue Stellen zugesagt und damit eine Aufstockung des Budgets um 2,5 Millionen Euro Förderung. Seitdem ist in Marbach etwas im Gange, das die Archivdirektorin Sandra Richter heute diplomatisch als einen "Prozess" umschreibt. Dieser Prozess spielte sich zuletzt vor den Augen der breiten Öffentlichkeit ab: Mitarbeiter berichteten in der Lokalpresse anonym von "Führungsproblemen" und einer "deutlich verschlechterten" Stimmung im Haus seit Richters Amtsantritt 2019. Die FAZ zitierte anonym Mitarbeiter, die die Qualität von Richters germanistischer Arbeit bemängelten und ihr Interviews im Lufthansa-Magazin ankreideten. Ein "Brandbrief" der Betriebsratsvorsitzenden Ulrike Weiß an das Kuratorium, in dem von einer "desolaten Lage" die Rede war, gelangte an die Öffentlichkeit. Darin hieß es unter anderem, die Direktorin handle ohne Kenntnisse "interner Abläufe" und die Situation verhindere eine "konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit".

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