Deutscher Comedy-Preis:Köster und Kerkeling beste Komiker 2007

Der Deutsche Comedy-Preis geht an bekannte Gesichter: Gaby Köster und Hape Kerkeling. Das neue Lästermaul an der Seite Harald Schmidts, Oliver Pocher, ging hingegen leer aus.

Osama bin Laden ist "der Islamisten-Copperfield" und Familienministerin Ursula von der Leyen eine "Granate im Bett" - für die deutschen "Comedians" ist alles ein Lacher wert. Einige von ihnen wurden am Freitag mit dem Deutschen Comedy Preis 2007 ausgezeichnet. Zum wiederholten Male erhielten Christoph Maria Herbst ("Stromberg"), Anke Engelke, Mario Barth und Hape Kerkeling die Trophäe.

Deutscher Comedy-Preis: Große Freude bei der besten Komikerin 2007: Gaby Köster

Große Freude bei der besten Komikerin 2007: Gaby Köster

(Foto: Foto: AP)

Bei der Verleihung fiel vor allem eines auf: Beim Deutschen Comedy Preis, der 1997 vom Kölner Comedy Festival ins Leben gerufen wurde und seit 1998 zusammen mit dem TV-Sender RTL vergeben wird, werden fast immer die Gleichen ausgezeichnet. Wenig überraschend war zum Beispiel, dass Mario Barth wieder - zum dritten Mal - als "ester Live-Act" gekürt wurde. Der Berliner Stand-Up-Komiker ("Männer sind primitiv, aber glücklich") schlägt damit alle.

Ein Sprecher von Barth sagte, nach dem Tourfinale im Berliner Olympiastadion im Juli 2008 würden voraussichtlich insgesamt 1,5 Millionen Zuschauer das Programm des 34-Jährigen gesehen haben. Bei TV-Ausstrahlungen auf RTL erreichte Barth, der vor allem brachiale Witze über Frauen und Beziehungen macht, 30 Prozent Marktanteil.

"Die Branche boomt", sagte Atze Schröder bei der Verleihung, die er mal mehr, mal weniger witzig moderierte: "Ursula von der Leyen zum Beispiel ist ein Glücksfall für jeden Komiker. Die ist so fruchtbar, die wird sogar Pandas im Zoo als Vorbild vorgeführt." Der leise Humor, die feine Ironie wurden bei dieser Veranstaltung noch nie gepflegt.

Von einem verdienten "Hattrick" lässt sich bei Christoph Maria Herbst sprechen, der zum dritten Mal in Folge den Comedy-Preis als bester Schauspieler erhielt. Der 41-Jährige, der wöchentlich als fieser, selbstverliebter Chef in der ProSieben-Sitcom "Stromberg" glänzt, konnte sich in diesem Jahr bereits über den Deutschen Fernsehpreis sowie 2006 über einen Adolf-Grimme-Preis freuen.

Herbsts "Ziehmutter" im Comedy-Geschäft, Anke Engelke, wurde - auch das vorhersehbar - als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Bei der Gala sorgte die 41-jährige Komikerin ("Ladykracher") für die größten Lacher. Der unübertroffene Star des Abends war aber wieder einmal Helge Schneider, der mit Poncho und Sombrero bekleidet sein absurdes Stück "Die Trompeten von Mexiko" intonierte.

Insgesamt wurde der Comedy Preis, der vor allem die TV-Comedians der Privatsender und nur selten Kabarettisten kürt, in elf Kategorien vergeben. Vicco von Bülow alias Loriot erhielt den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. Als bester Komiker wurde erneut Hape Kerkeling ausgezeichnet. Den Preis für die beste Komikerin bekam die Kölnerin Gaby Köster. Als beste Comedy Show wurde die RTL-Sendung "Frei Schnauze" gewählt. Ebenfalls an RTL ging der Preis für die "beste Serie", in diesem Fall "Kinder, Kinder". "Switch Reloaded" von ProSieben wurde "beste Sketch Comedy".

Bester nationaler Kinofilm wurde der zweite Teil des Märchenquatschs "7 Zwerge". Den Preis für die beste Newcomerin erhielt Ilka Bessin für ihre Rolle als die übergewichtige "Cindy aus Marzahn".

Nur einer der Stars der Szene ging leer aus: Oliver Pocher, der in der Kategorie "Bester Live Act" mit Barth konkurrierte. Der 29-Jährige konnte dafür etwas anderes feiern: seine ARD-Premiere mit Meisterzyniker Harald Schmidt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: