Süddeutsche Zeitung

Deutscher Buchpreis:Sechs Finalisten

Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stehen unter anderen Fatma Aydemirs Roman "Dschinns" und "Spitzweg" von Eckhart Nickel.

Die sechs Finalisten für den Deutschen Buchpreis stehen fest: Nominiert sind Fatma Aydemir ("Dschinns"), Kristine Bilkau ("Nebenan"), Daniela Dröscher ("Lügen über meine Mutter"), Jan Faktor ("Trottel"), Kim de l'Horizon ("Blutbuch") und Eckhart Nickel ("Spitzweg"), wie die Jury am Dienstag in Frankfurt bekannt gab.

Die Nominierten bildeten die thematische wie stilistische Vielfalt der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ab, sagte Jurysprecherin Miriam Zeh. Die sechs Titel der Shortlist hätten die Jury in ihrer ästhetischen Eigenheit überzeugt. "Gemeinsam ist ihnen: eine künstlerische Unbedingtheit."

Die Jury hatte insgesamt 233 Titel gesichtet. Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 verliehen und gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Er zeichnet den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus und versteht sich in dieser Hinsicht als Pendant zum französischen Prix Goncourt und dem englischen Booker Prize.

Bei seiner Gründung sollte er damit eine Lücke schließen, die der ebenfalls jährliche verliehende Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in der deutschen Preislandschaft hinterließ. Der Büchner-Preis versteht sich als Werkspreis, er zeichnet also kein einzelnes Buch, sondern das gesamte Schaffen eines Künstlers oder einer Künstlerin aus. Außerdem berücksichtigt er - anders als der Deutsche Buchpreis - auch lyrische Werke.

Für Kritik sorgt jedes Jahr aufs Neue der Umstand, dass der Jury des Deutschen Buchpreises auch Buchhänder angehören, die leicht in einen Interessenskonflikt geraten können, wenn sie vor der Entscheidung stehen, einen Roman zuerst nach seiner künstlerischen Qualität oder seiner prognostizierten Verkäuflichkeit beurteilen zu müssen. Auch die große Branchennähe des Preises ist nicht ganz unumstritten.

Dessen ungeachtet hat sich der Deutsche Buchpreis als zuverlässiges Instrument zur Produktion von Bestsellern erwiesen und hat in dieser Hinsicht tatsächlich die Rolle eingenommen, die seine Pendants in England und Frankreich innehaben. Der Sieger oder die Siegerin erhält 25 000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro. im vorangegangen Jahr ging der Preis an Antje Rávik Strubel für ihren Roman "Blaue Frau". Der Gewinner oder die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2022 wird am 17. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5660239
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/khil
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.