Provokant und anregend: Eine Nürnberger Ausstellung vergleicht deutsche Stadtplätze einst und jetzt. Schuld an den zutagetretenden architektonischen Grausamkeiten waren dabei gewiss nicht nur die Weltkriegsbomben.
In der Sprengstoffkunde kennt man Bösartigkeiten, die ihre maximale Zerstörungskraft dann entfalten, wenn sie auf kleinstem Raum gezündet werden. Diesen Raum bietet bis zum 19. Februar das "offene Büro" des Nürnberger Stadtplanungsamtes. Dort, in der Altstadt, Lorenzer Straße 30, ist die Wanderausstellung "Plätze in Deutschland 1950 und heute - eine Gegenüberstellung" zu sehen. Die Ausstellung ist simpel, ja mitunter simplizistisch, jedenfalls von unaufgeregtem Gestus - und doch liegt gewaltiger Zündstoff darin. Die Detonation müsste eigentlich in ganz Deutschland zu hören sein.