Deutsche Lyrik:Keine Metaphern!

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"Ich meine das nicht als Metapher./ Ich meine die Art Fiktion, die aus Fakten entsteht": Daniela Seel. (Foto: imago/Mike Schmidt)

In ihrem Gedichtband "Was weißt du schon von Prärie" verbindet Daniela Seel Sprachkritik und Zeitkritik.

Von Insa Wilke

Eins vorweg, wenn es um Daniela Seels zweiten Gedichtband "Was weißt du schon von Prärie" geht: Ich verstehe diese Gedichte auch nicht. Wer Daniela Seel begegnet, versteht aber sofort, dass sie nicht um des Effekts willen hermetisch schreibt. Dafür nimmt sie sich selbst zu wenig wichtig und die gesellschaftlichen Zusammenhänge der Literatur zu ernst. Sie muss also etwas im Sinn haben mit dieser kryptischen Schreibweise: "Zu Wänden sprechen, sich in Verhältnisse setzen. Die Zunge will immerzu lecken. Mehrere Enden. Lugen aus Architekturen, Ich-Territorien, Flimmern. Ich will. Ich verspreche. Überall Inventionen, überall Stimmen." - So beginnt das erste Gedicht der ersten Abteilung "Territorien, Flimmern". Wie soll man so einen Text lesen? Die klügsten Antworten darauf hat Daniela Seel selbst gegeben, die ja nicht nur Dichterin ist, sondern als Kookbooks-Verlegerin auch eine bedeutende Vermittlerin.

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