Deutsche Literatur:Den Hügel hinab

Natalia Belitski, August Diehl, Stefan Kaminski und Hanno Koffler lesen Wolfgang Herrndorf.

Von Jens Bisky

Wenn Donner grollt, bevor es geblitzt hat, wenn Meinungen sich Meldungen suchen, zu denen sie passen könnten, wenn man glaubt, verrückt zu werden oder einfach nur das Verlangen nach Auszeit und Ruheraum zwickt, dann tut es gut, wieder in den Büchern von Wolfgang Herrndorf zu blättern. Man trifft in ihnen ganz gegenwärtige Charaktere, die sich durchschlagen, ohne zu glauben, sie könnten Schicksal, Verhältnisse, Geschehen kontrollieren. Sie sind Menschen wie du und ich, aber sie sind es auf nicht langweilige Weise. Man liest von ihnen in einer außergewöhnlich klaren, kräftigen Prosa, man begeistert sich für die vielen Himmelsbeschreibungen. Wolken, Sterne, Luft hat Wolfgang Herrndorf beschrieben, als hätte das vor ihm keiner getan.

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