Deutsche Lebensläufe:Versperrter Laufsteg

Stephan Wackwitz erzählt in "Die Bilder meiner Mutter" von der Sehnsucht nach dem Außergewöhnlichen im gewöhnlichen Leben.

Von Ulrich Rüdenauer

Sie war genau 70 Jahre lang auf der Welt, 1920 bis 1990. Die Lebenszeit meiner Mutter deckt sich mit dem ,kurzen zwanzigsten Jahrhundert' der totalitären Ideologien und Regimes. Es war kein bedeutendes Leben, aber doch, wie mir im Lauf meines Nachdenkens über sie immer mehr einleuchtete, beispielhaft für die Möglichkeiten, die das zwanzigste Jahrhundert den Frauen in Europa und Amerika eröffnet - und zugleich vorenthalten hat." Stephan Wackwitz, der zurzeit das Goethe-Institut in Tiflis leitet und als Essayist bekannt wurde, hat sich bereits in früheren Texten mit dem Leben seiner Vorväter beschäftigt, die in die totalitäre Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts verstrickt waren.

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