Deutsches Schauspielhaus Hamburg:Die Menschheit im künstlichen Koma

Deutsches Schauspielhaus Hamburg: Die Welt geht unter? Na dann, gute Nacht! Sandra Gerling und Daniel Hoevels in "Der lange Schlaf".

Die Welt geht unter? Na dann, gute Nacht! Sandra Gerling und Daniel Hoevels in "Der lange Schlaf".

(Foto: Knut Koops)

Philipp Stölzl inszeniert in Hamburg das Ökostück "Der lange Schlaf" von Finegan Kruckemeyer.

Von Till Briegleb

Es ist das Jahr 2030. Und wir haben es verbockt. Wir, der Mensch. Verbockt, solange noch Zeit war, eine Lebens- und Wirtschaftsweise zu entwickeln, die Wohlstand ohne Wachstum garantiert. Jetzt ist der Planet verbraucht. Und guter Rat teuer. Sehr teuer. Denn die kaputten Turnschuhe wegwerfen und neue kaufen, wie der Mensch es gewohnt ist - das geht jetzt nicht mehr. Diesmal heißt es, die kaputte Erde zu verlassen und eine neue zu gründen, auf dem Mars. Das ist die Exit-Strategie des Homo oeconomicus am Beginn des Stückes "Hibernation" von Finegan Kruckemeyer. Der australische Theaterautor beschreibt eine Welt ohne Eisberge und Grundwasser, wo Getreide nicht mehr genießbar ist, aber der Mensch weiter in den alten Bahnen denkt: Wissenschaft ist gut, solange man nicht drauf hört. Außer auf die technischen Wissenschaften, denn die bringen uns zum Mars.

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