Seine Spitzhacke am Ufer der Fulda in Kassel sieht aus, als sei sie von einem außerirdischen Riesen dort in den Boden gerammt worden. Nun sind Arbeiten von Claes Oldenburg im Kölner Museum Ludwig zu sehen, die einen jungen Künstler zeigen, der noch nicht unter der Last des XXL-Formats erstarrt ist.
Was ist "politisch-erotisch-mystische Kunst"? Alles, nur keine Pop Art, sollte man meinen, hätte nicht der Pop-Art-Pionier Claes Oldenburg 1961 in einem glühenden Manifest eben eine "political-erotical-mystical art" propagiert.
So "schwer und vulgär und stumpf und süß und dumm wie das Leben", sollte diese Kunst sein, die sich "auf den ganzen Mist des Alltags einlässt und doch gewinnt".
Vielleicht ist das Bild einer coolen Pop Art mit Campbell's-Suppendosen, Brillo-Boxen und Marylins doch etwas eng gefasst, zu eng jedenfalls, um den aktionistischen Furor des jungen Oldenburg damit greifen zu können - und das, was er schon 1959 über "popular culture" notierte.
Darunter verstand er die Stadt, den Lärm und den Dreck, Asphalt, Beton, Teer und Metall, die "Primitiven von heute", Kinder, Arme und Gescheiterte. Das war durchaus politisch gemeint.
Andy Warhol's "Small Torn Campbell's Soup Can", 1962