Denkmäler - Niederstotzingen:Wissenschaftler fürchten Aus für Archäopark Vogelherd

Denkmäler - Niederstotzingen: Ein Mammut wirbt für den Archäopark Vogelherd. Foto: Stefan Puchner/dpa
Ein Mammut wirbt für den Archäopark Vogelherd. Foto: Stefan Puchner/dpa (Foto: dpa)

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Niederstotzingen (dpa/lsw) - Zahlreiche Wissenschaftler haben die Landesregierung aufgerufen, den Archäopark Vogelherd stärker finanziell zu unterstützen. In dem Park in Niederstotzingen (Kreis Heidenheim) sind unter anderem Funde aus der Steinzeit als Teil des Unesco-Welterbes auf der Schwäbischen Alb zu sehen. In einem offenen Brief befürchten die Wissenschaftler die "endgültige Schließung" des Parks noch im November.

Wie auch beim Urgeschichtlichen Museum (Urmu) Blaubeuren und dem Eiszeitstudio Hohle Fels in Schelklingen (beide Alb-Donau-Kreis) seien die betroffenen Gemeinden sehr klein und könnten die Einrichtungen ohne Unterstützung des Landes nicht dauerhaft finanzieren, heißt es in dem Brief. Zu den rund zwei Dutzend Unterzeichnern gehört unter anderem der wissenschaftliche Leiter des Urmu, der Tübinger Archäologe Nicholas Conard.

Die für Denkmalschutz zuständige Bauministerin Nicole Razavi (CDU) teilte laut einem Sprecher dazu auf Anfrage mit, man tue alles, um einen Weiterbetrieb des Parks zu ermöglichen und sei darüber in konstruktiven Gesprächen mit den Verantwortlichen vor Ort. Der Park erhalte aktuell Landesmittel zur Unterstützung laufender Ausgaben und Investitionen, hieß es. Eine Überführung des kommunal getragenen Archäoparks in die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sei nach deren Angaben aufgrund der dortigen hohen Auslastung derzeit nicht möglich, sagte der Ministeriumssprecher.

Es sei "sträflich vernachlässigend" wie die Landesregierung mit dem Welterbe Eiszeitkunst im Land umgehe, teilte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch am Freitag mit. Er forderte eine sofortige Überbrückungsfinanzierung.

Die Landesregierung berät aktuell über den Haushalt 2023/2024. Bei den Beratungen geht es den Angaben zufolge auch um weitere Unterstützungsmöglichkeiten für die Welterbestätten auf der Alb.

© dpa-infocom, dpa:221007-99-37713/3

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