Denkmäler - Mainz:1700 Jahre jüdisches Leben mit mehr als 70 Veranstaltungen

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Mainz (dpa/lrs) - Eine Konzerttournee mit israelischen Musikern, ein Schülerwettbewerb für alle neunten und zehnten Klassen und eine Wanderausstellung zu jüdischem Leben: Das sind drei von mehr als 70 Veranstaltungen im Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz". Etwa 35 Partner - darunter die Landeszentrale für politische Bildung, die Landesregierung, Kommunen, Volkshochschulen und jüdische Gemeinden - aus dem Bundesland der Schum-Stätten Worms, Mainz und Speyer beteiligen sich an dem Festjahr, wie der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung, Dieter Burgard, am Dienstag in Mainz sagte.

"Wir wollen zeigen, dass das Judentum seit vielen Jahrhunderten ein bedeutender Bestandteil unserer Kultur ist", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Es gehe auch um die Gegenwart und die Zukunft jüdischen Lebens. "Gemeinsam machen wir deutlich, dass jede Form von Antisemitismus bei uns keinen Platz hat." Der Vorsitzende des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Deutschland, Avadislav Avadiev, sagte, er hoffe auf einen Impuls zu einem neuen Miteinander und den Abbau von Klischees und Vorurteilen.

Schum steht für die hebräischen Anfangsbuchstaben der drei Städte. Ob die jüdischen Orte des Mittelalters Welterbe werden, entscheidet die Unesco in diesem Sommer.

Organisator des Festjahres ist ein eigens gegründeter Verein in Köln (#2021JLID). Die Generalsekretärin des Vereins, Sylvia Löhrmann, sagte: "Wir wollen 1700 Jahre jüdischen Lebens würdigen, Vorurteile überwinden, das Miteinander stärken und diesen erstarkenden Antisemitismus bekämpfen." Der leitende Geschäftsführer des Vereins, Andrei Kovacs, ergänzte: "Unser Ziel ist es, dass jüdisches Leben in Deutschland ein Stück Normalität wird."

Bundesweit sind mehr als 1000 Veranstaltungen geplant. Ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 gilt als das älteste erhaltene Schriftzeugnis jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

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