Denkmäler - Erfurt:Enteignung rechtskräftig: Reinharsdbrunn gehört Thüringen

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Blick auf das Schloss Reinhardsbrunn. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt/Meiningen (dpa/th) - Nach jahrelangem Rechtsstreit ist das Schloss Reinhardsbrunn nun Landeseigentum von Thüringen. "Mit Ablauf der gestrigen Frist steht nun fest, dass der Freistaat rechtskräftig Eigentümer ist", sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Freitag laut Mitteilung. Am Donnerstag war eine Frist abgelaufen, innerhalb der noch Rechtsmittel gegen die letzten Schritte zum Abschluss des Enteignungsverfahrens hätten eingelegt werden können. "Unser Anliegen war stets, dieses wichtige Kulturgut, die Schloss- und Parkanlage Reinhardsbrunn, so zu sichern und zu entwickeln, wie es die bisherige Eigentümerin leider nicht getan hat", so Ramelow.

Mit der nach Einschätzung von Experten in Deutschland so noch nicht da gewesenen Enteignung hofft das Land, das historische Schloss in Friedrichroda (Landkreis Gotha) retten zu können. Die bisherige Besitzerin - eine Consulting-Firma - hatte es jahrelang der staatlichen Notsicherung überlassen. Zuletzt war es noch um einen Rechtsstreit zwischen dem Land Thüringen und Grundpfandgläubigern gegangen.

Nun ist die Landesregierung in der Verantwortung, das Schloss zu erhalten. Aktuell sicherten Bauzäune und neue Türschlösser das Schlossensemble. Auch ein Winterdienst und eine Wachschutzfirma seien unterwegs, hieß es bei der Staatskanzlei. Arbeiten zum Erhalt des Gebäudes und des Parks sollen in naher Zukunft begonnen werden. Geplant ist, dass das Ensemble Teil der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten wird.

Das Schloss, das in seiner heutigen Form zwischen 1827 und 1835 entstand, stellt laut Staatskanzlei mit seinem Park die bedeutendste Schlossanlage der Neugotik in Thüringen dar.

© dpa-infocom, dpa:210226-99-608698/2

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