Interview mit Deniz Yücel:"Die Türkei muss sich schon selber retten"

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"Freiheit ist auch ein Recht auf Intimität. Der Knast ist ja nicht nur ein Ort, aus dem ich nicht raus kann, wann ich will, sondern ein Ort, an dem die Macht zu mir rein kann, wann sie will." Deniz Yücel. (Foto: Swen Pförtner/dpa)

Der Journalist und neue PEN-Präsident Deniz Yücel spricht über seine Haft in der Türkei, die Frage, warum die Meinungsfreiheit manchmal nicht nur wegen den Bösen in Gefahr ist und warum ihm die Leidenschaft für deutsche Debatten abhandengekommen ist.

Von Nele Pollatschek

Ein Treffen in Berlin-Mitte, wenige Meter vom Springer-Gebäude entfernt. Yücel verspätet sich, er musste noch mit einem Freund telefonieren, der gerade aus Silivri entlassen wurde, dem Gefängnis, in dem Yücel von Februar 2017 bis Februar 2018 inhaftiert war, wo die beiden einen Hof teilten. Einen besseren Grund für eine Verspätung kann es kaum geben. Yücel, gerade zum Präsidenten des Autorenverbands PEN Deutschland gewählt, lacht viel, flucht viel, redet sehr viel. Ist komisch, leidenschaftlich und gut gelaunt. Der Sohn türkischer Gastarbeiter, Welt-Journalist und ehemalige politische Gefangene wirkt wie jemand, dem in seinem Leben nie etwas Schlechtes passiert ist.

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