Die Zwillinge Tegan And Sara, Nachname Quin, haben gerade ihre Autobiografie "High School" veröffentlicht. In der erzählen sie, wie es war, als eineiiges lesbisches Schwesternpaar durch die Teenagerzeit zu gehen und dann das Musikmachen, genauer: Indie-Pop und Indie-Rock, als Ventil für sich zu entdecken. In Deutschland sind die beiden bislang ja noch nicht so richtig bekannt geworden, auch wenn sie von Neil Young protegiert wurden, längst über eine Million Alben verkauft haben, für einen Grammy nominiert waren und so weiter. Parallel zum Buch erscheint auch ein neues Album, "Hey I'm Just Like You" (Warner). Auf dem nehmen sich die beiden mit 39 noch einmal Songs vor, die sie als Teenagerinnen schrieben und die dann 20 Jahre lang irgendwo auf einer Kassette verstaubten. Wie das eben so ist, wenn man noch einmal nachhört, was man früher für einen cleveren Reim hielt: "I needed a place to rest my head, needed a place to make my bed" (im Song "Please Help Me"). Aber diese totale, ungebrochene Ehrlichkeit der High-School-Tagebuch-Lyrik ist natürlich auch immer wieder ganz rührend. Und wenn dann das Endorphin-Überschwangs-Songwriting hinzukommt, auf das die beiden sich doch sehr verstehen, kann man eigentlich gar nicht anders, als gute Laune zu bekommen. Obwohl das beschriebene Leben, damals, ja eher die Hölle war.