Gut, vielleicht verbindet man mit dem Namen nicht automatisch großen Hollywoodglamour. Aber der Schauspieler Dean Stockwell war einer jener tapferen Männer aus der zweiten Reihe, ohne die es in der Filmindustrie eben auch nicht geht. Er spielte kleinere und größere Rollen in diversen Klassikern. Mit Wim Wenders drehte er "Paris, Texas", mit David Lynch "Blue Velvet" und "Dune".
Das waren seine bekanntesten Filme, entstanden in den Achtzigerjahren. Trotzdem hatte er schon vorher eine lange Karriere im Filmgeschäft hinter sich. Stockwell, Jahrgang 1936, kam in North Hollywood zur Welt. Er hatte es zum Film also geografisch nicht weit, und altersmäßig auch nicht: Er wurde Mitte der Vierzigerjahre zum Kinderstar. Das legendäre Filmstudio MGM nahm ihn unter Vertrag, nachdem ein Scout ihn in einer Theatervorführung gesehen hatte. Musicals und Comedys wie "Urlaub in Hollywood" (1945) und "Das Lied des dünnen Mannes" (1947) waren gleichzeitig seine Schauspielschule und sein Spielplatz.
Einer seiner bekanntesten Auftritte: Dean Stockwell 1986 in "Blue Velvet".
(Foto: Imago)Hat ihm der frühe Ruhm und der Trubel geschadet? "Ich habe sehr jung in diesem Geschäft angefangen", sagte er in einem Interview, "und die meisten von Ihnen kennen bestimmt diese Geschichten über Leute, die jung angefangen haben und dann ein sehr schweres Leben hatten. Klar, es war nicht immer leicht - aber welches Leben ist schon leicht?"
Vielleicht aus Selbstschutz, vielleicht, weil er nichts verpassen wollte, als seine Generation Geschichte schrieb, machte Stockwell ohnehin eine längere Pause vor der Kamera. Als er in den Sechzigerjahren in ein Alter kam, in dem andere endlich anfangen zu arbeiten, hörte er auf und verschwand ein bisschen in der Hippieszene, freundete sich mit Neil Young und Dennis Hopper an.
Dann kehrte er zum Film zurück, drehte viel im Kino und im Fernsehen, war in "Columbo" und "Die Straßen von San Francisco" zu sehen, später auch in "Star Trek" und "Battlestar Galactica". Mit Wolfgang Petersen machte er "Air Force One" (1997) und mit Jonathan Demme "Der Manchurian Kandidat" (2004). Am 7. November ist Dean Stockwell im Alter von 85 Jahren gestorben.
