Neue Rechte:Und dann sticht er zu

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Alles schien zu laufen wie geschmiert, alles bewegte sich in dieselbe Richtung: ein Aufmarsch von Neofaschisten 2012 in Rom. (Foto: Gabriel Bouys/AFP)

Ein sanftmütiger Junge sucht seinen Platz im Leben – und findet eine neofaschistische Gemeinschaft. Der Italiener Davide Coppo zeigt im Roman „Der Morgen gehört uns“, was junge Leute den Rechten in die Arme treibt.

Von Gustav Seibt

Davide Coppos kleiner, dichter Roman „Der Morgen gehört uns“ erzählt die Geschichte einer jugendlichen Radikalisierung, einfühlsam und auf bedrückende Weise verständlich. Bedrückend, weil es um einen Weg in den Rechtsradikalismus geht, der hier mit unerbittlicher Genauigkeit und empirischem Detailreichtum Schritt für Schritt nachgegangen wird. Eigentlich ist es eine Coming-of-Age-Geschichte, selbst erzählt, so wie in Wolfgang Herrndorfs „Tschick“, dem unerreichbaren Höhepunkt dieses Genres.

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