David Van Reybrouck: "Revolusi":Orgien der Gewalt

David Van Reybrouck: "Revolusi": Kampf gegen die Niederlande: eine indonesische Frau 1946.

Kampf gegen die Niederlande: eine indonesische Frau 1946.

(Foto: imago images/Everett Collection)

David Van Reybroucks Buch "Revolusi" über die brutale Kolonialzeit Indonesiens ist moderne Populargeschichte im besten Sinne - und ein Lehrstück darüber, wie Imperien zu Fall gebracht werden.

Gastbeitrag von Jürgen Osterhammel

Bei einem Buch, das hochverdient zu einem internationalen Erfolgstitel zu werden scheint, sollte man zunächst die Erwartungen kalibrieren. "Revolusi" ist keine Sensation. Es enthüllt keine große Revolution, die bislang unbekannt war. Es schildert Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, von denen viele in jüngster Zeit bereits von niederländischen Historikerinnen und Historikern ans Licht gebracht worden sind. Es entwickelt auch keine aufregend neue Theorie zur "Entstehung der modernen Welt", sondern betont nur die offensichtliche Tatsache, dass Indonesien als erstes Land Asiens am 17. August 1945, zwei Wochen vor Vietnam und zwei Jahre vor Indien, seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht erklärte, in diesem Fall den Niederlanden.

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