Nachruf auf David Crosby:Der überirdische Sünder

Nachruf auf David Crosby: Vielleicht werden wir doch einmal frei sein: David Crosby 2012 bei einem Konzert in Boston.

Vielleicht werden wir doch einmal frei sein: David Crosby 2012 bei einem Konzert in Boston.

(Foto: IMAGO/MediaPunch)

Waffennarr, Säufer, Großegoist und Autoritäten-Bekämpfer mit Engelsstimme. Zum Tod von David Crosby.

Von Willi Winkler

Er war absolut unausstehlich, sexbesessen, drogen- und geltungssüchtig, ein Egoist und Waffennarr, aber wenn David Crosby mit dieser engelhaften Stimme sang, tat sich der Himmel auf. "Guinnevere", das Lied, das mit den grünen Augen der Milady beginnt, richtet sich an drei Frauen gleichzeitig und dazu noch an die gleichnamige Königstochter, die am Morgen nach dem Regen durch den Garten wandelt. Da ist der Sänger dann nicht mehr der selbstsüchtige Künstler, sondern Ritter Lancelot und gleichzeitig der Troubadour, der die Sage in die Gegenwart rettet. Die Traurigkeit in diesem Song gilt einer Freundin, die totgefahren wurde. Der Blick geht vom Garten nach oben zu den mitleidlos kreisenden Möwen:

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