Süddeutsche Zeitung

Das große Eszett:Buchstabensalat

Ende der Verwirrung? Das ß darf endlich groß werden. Die Rechtschreibung soll davon aber nicht betroffen sein.

Ist bei der MASSE die Masse gemeint oder sind es die Maße?

Wenn Herr WEISS eine Rechnung erhält, muss diese dann auch von Herrn Weiß bezahlt werden?

Die letzte Lücke im deutschen Alphabet wurde jetzt geschlossen - zumindest technisch.

Das ß soll künftig auch als Großbuchstabe in die internationalen Zeichensätze Einzug halten.

Seit 130 Jahren war immer wieder darüber diskutiert worden, dem ß eine versale Variante zu verschaffen.

In den fünfziger Jahren zierte das große ß den GROßEN DUDEN der DDR. Dann verschwand es wieder.

Der Durchbruch kommt nun zu einem Zeitpunkt, da dem ß mit der Rechtschreibreform ein erheblicher Teil seiner Anwendung genommen wurde.

Als Majuskel könnte ihm ein Comeback gelingen, auch wenn kein einziges Wort mit einem ß beginnt und das Fehlen der versalen Variante nur bei der Großschreibweise des kompletten Wortes zum Problem wird.

Die Rechtschreibung ist davon aber nicht betroffen. In Großschreibweise soll das ß weiterhin als SS dargestellt wird.

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SZ v. 26.6.2008/dpa/mst
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