Das Gesprächsthema:Angeben für Anfänger

Sie kennen sich aus mit Bakteriophagen und Exoplaneten, aber Autorenkino ist Ihnen ein Buch mit sieben Siegeln? Wir zeigen Ihnen die Welt der Kultur. Thema diese Woche, zum Start der Leipziger Buchmesse: das Plagiat.

4 Bilder

Raub der Sabinerinnen

Quelle: SZ

1 / 4

Sie kennen sich aus mit Bakteriophagen und Exoplaneten, aber Regietheater ist Ihnen ein Buch mit sieben Siegeln? Wir zeigen Ihnen die Welt der Kultur. Thema diese Woche, zum Start der Leipziger Buchmesse: das Plagiat.

Was ist das?

Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Wort plagium ab und bedeutet ursprünglich "Menschenraub". Heutzutage versteht man darunter das bewusste Aneignen fremden Gedankenguts. Bisher vor allem aus dem universitären Bereich bekannt, erstreckt sich die Plagiats-Debatte derzeit weniger auf Magisterarbeiten als auf aktuelle Romane der Populärkultur und die Frage, inwieweit deren Autor/Innen von unbekannten Bloggern abgeschrieben haben. Was gewisse Juroren aber nicht davon abhält, besagte Autor/Innen für den Preis der Leipziger Buchmesse zu nominieren.

Texte: Ruth Schneeberger und Katharina Riehl/sueddeutsche.de/bgr

Bild: Der Raub der Sabinerinnen von Nicolas Poussin/oH

streit, Kinder, Klau

Quelle: SZ

2 / 4

So machen Sie sich lächerlich:

Indem Sie allzu viel Verständnis zeigen. Sagen Sie also nicht: "Das machen die jungen Leute heute alle so. Ist doch trotzdem toll, dass diese junge Frau so ein dickes Buch geschrieben hat. Mir würde auch nichts Neues einfallen."

Foto: oh

Gummibärchen, Plagiat, ddp

Quelle: SZ

3 / 4

So schinden Sie Eindruck:

Egal, was Sie sagen: Vermeiden Sie den Ausdruck "Plagiat". Damit signalisieren Sie, dass Sie in der Debatte schon einen großen Schritt weiter sind als Ihre Gespächsteilnehmer. Verwenden Sie den Begriff "Plagiarismus", um ihn zu überhöhen, oder "Reproduktion", um den Tatbestand zu verharmlosen - je nachdem, welchen Standpunkt Sie einnehmen.

Bild: ddp

Helene Hegemann, dpa

Quelle: SZ

4 / 4

Zitieren Sie:

"Es geht hier nicht um Plagiarismus, sondern um Intertextualität - ein Arbeitsverfahren, das sehr viele Künstler benutzen." (Helene Hegemann, Februar 2010)

Foto: dpa

Und nächste Woche können Sie schon den Solisten vom Cellisten unterscheiden - bis zum nächsten Donnerstag!

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: