Sie habe Didier Eribons "Rückkehr nach Reims" atemlos und mit heißen Ohren gelesen, hat die deutsche Schriftstellerin Daniela Dröscher bekannt. Die Lektüre des französischen Soziologen, der in diesem Buch über die Arbeiterklasse nachdenkt, der er entstammt, schenkte ihr die Erkenntnis, dass die Scham, die sie immer für ihre Eltern, ihre kleinbürgerliche Herkunft empfunden hatte, keine individuelle war, sondern ihrem Milieu immanent ist. Sie hat seither ein Memoir veröffentlicht, das sich mit ihrer eigenen sozialen Herkunft befasste: "Zeige deine Klasse" (Hoffmann und Campe, 2020). Jetzt erscheint ihr neues Buch, das auch davon erzählt. Diesmal ist es ein Roman - mit dem Knallertitel "Lügen über meine Mutter".
Daniela Dröscher: "Lügen über meine Mutter":Nur nicht auffallen
Lesezeit: 5 min
Daniela Dröscher, geboren 1977, hat Theaterstücke, Romane und 2018 den großen Essay "Zeige deine Klasse" geschrieben. Motive daraus kommen in ihrem neuen Roman wieder vor.
(Foto: Carolin Saage)Die Schriftstellerin Daniela Dröscher erzählt in ihrem neuen Buch von Klassenscham und dem Unglück einer Ehe. Wer die Achtzigerjahre erlebt hat, wird manches wiedererkennen.
Von Johanna Adorján
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Betrug beim Online-Banking
Plötzlich fehlen 143 000 Euro auf dem Konto
Kindermedizin
Warum mehr Kinderärzte noch nicht genug sind
Fitness
Die komplizierte Sache mit dem Kalorienverbrauch
Feministische Außenpolitik
Feminismus und Geschwafel
Gesundheit
"Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer"