Danger Dan:Selbsterforschung auf dem Sperrmüllsofa

Danker

Auf dem Weg vom Punk zum Käfer? Danger Dan steckt gerade mittendrin in einer Phase der Verwandlung.

(Foto: Jaro Suffner)

Bekannt wurde Danger Dan als Mitglied der "Antilopen Gang" - jetzt ist er unterwegs mit seinem ersten Soloalbum "Reflexionen aus dem beschönigten Leben"

Von Michael Zirnstein

Einmal war Danger Dan selbst in Gefahr. Dachte er. Der Rapper, Multiinstrumentalist und Provokateur (so die Selbstbeschreibung) hatte gerade einen neuen Song halbfertig, in dem er die einst sehr populäre Leipziger A-cappella-Band Die Prinzen in deren ureigenem Singsang verarscht, speziell den Tenor Sebastian Krumbiegel. "Oh Sebastian, oh Sebastian, mit 14 hab ich dich geliebt", gesteht Danger Dan darin, "aber heute, das gebe ich ganz offen zu, bist du nicht mehr so richtig mein Typ." Verhältnismäßig harmlos für das Mitglied der linken Hip-Hop-Starbrigade Antilopen Gang - und doch meldete sich nun auf allen Internet- und Telefon-Kanälen eben dieser Krumbiegel und drängte: "Hey, Dan ich würde gerne mal mit dir quatschen." Dem Rapper ging die Düse: "Verdammt, wir haben ein Sicherheitsleck." Er wollte sich dem Ärger aber stellen und lud den Kollegen zum Konzert seiner Band ein. "Dann war der supernett, ein riesen Antilopen-Fan, der alle Lieder kannte", erinnert sich Danger Dan, "der hat sich nur aus Zufall gemeldet, von meinem Lied hatte er keine Ahnung." Freilich spielte er ihm "Die Prinzentragödie" vor, und der Verhöhnte lieferte ihm bald eine saulustige, selbstironische Strophe dazu, in der er fragt, ob er sich vom Schwein, das er selbst geworden sei, in eine Antilope umgestalten lassen könne.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: