Ukraine-Konflikt:Das Gedächtnis des Krieges

Ukraine-Konflikt: Russland zog den "Tag des Sieges" zunehmend an sich - Parade in Moskau am 9. Mai.

Russland zog den "Tag des Sieges" zunehmend an sich - Parade in Moskau am 9. Mai.

(Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP)

Pogrome, Kosaken und Sowjets: Im Ukraine-Konflikt werden auch geschichtliche Erfahrungen neu verhandelt. Zum aktuellen Umsturz historischer Bilder. 

Gastbeitrag von Dan Diner

Der russische Krieg in der und gegen die Ukraine löst nicht nur im jüdischen Gedächtnis eine Kaskade kaleidoskopisch fragmentierter, paradoxer Bilder aus. Während der Name Bohdan Chmelnyzkyj aufgrund des 1648 erfolgten kosakischen Aufbegehrens gegen die herrschenden polnischen Grundherren mit einem ikonisch gewordenen Blutbad an der jüdischen Bevölkerung verbunden wird, scheint dort heute der Name Wolodimir Selenskij auf - der jüdische Präsident der kämpfenden Ukraine. Eine solche Konstellation stürzt die eingeschliffenen, die emblematisch-negativen jüdischen Gedächtnisbilder über die Ukraine um.

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