Künstler und Staat:Warum Kunst systemfeindlich ist

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Von wegen systemrelevant: Herbert Achternbuschs Film "Das Gespenst" aus dem Jahr 1982 wurde verboten.

(Foto: imago images/Prod.DB)

In der Corona-Krise behaupten viele Künstler, ihr Metier sei doch systemrelevant. Warum es gerade das nicht sein darf.

Von Reinhard J. Brembeck

Die Schauspielerin Katja Riemann hat kürzlich ihr Unverständnis darüber geäußert, dass Künstler nicht zu den systemrelevanten Gruppen gehörten. Dies korrespondiert mit dem Umstand, dass sowohl die Kanzlerin als auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die Wörter Kunst und Künstler nur ungern in den Mund nehmen. Kunst und Künstler werden von den Politikern auf keinen Fall als systemrelevant klassifiziert. Anders als Bayerns Waffengeschäfte, die auch während der Ausgangssperre offen blieben. Söder nennt die Lufthansa, die gar nicht in seine Zuständigkeit fällt, systemrelevant, nicht aber Bayerns staatliche Opernhäuser, Theater, Bibliotheken, die den Steuerzahler viel Geld kosten. Andererseits kann man natürlich fragen, ob es überhaupt gut wäre, Künstler systemrelevant zu nennen, wenn Lufthansa, Waffengeschäfte und Autoindustrie es sind.

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