Corona und Solidarität:Es kommt der Tag

Corona und Solidarität: Illustration: Stefan Dimitrov

Illustration: Stefan Dimitrov

Wenn die Pandemie vorbei ist, werden wir dann solidarischer sein, oder doch eher weitermachen wie bisher? Ein Blick zurück nach vorn mit Albert Camus, dem großen Menschenkenner.

Von Holger Gertz

Die Pest, also der Roman von Camus, hat sein Publikum auch nicht immer erreicht. Der Amazon-Kundenrezensent mit dem Usernamen "Hermann S" zum Beispiel hat mal, so steht es jedenfalls in seiner Käuferhistorie, einen Gemüse- und Obstzerkleinerer gekauft und entsprechend gefeiert: "Der Gemüse- und Obstzerkleinerer ist top." Auch einen Eierkocher bewertete er mit "top", "Die Pest" allerdings gefiel ihm nicht. "Eines der langweiligsten Bücher, die ich beim Lesen bin", schrieb Hermann S, offenbar kein Homme des lettres, mehr ein Mann des Garens, Raspelns. Allerdings war es Ende Dezember 2015, als er dieses Urteil zur Pest abgab, da hatte Camus gerade nicht Konjunktur, anders als Eierkocher und Obstzerkleinerer, Dinge des täglichen Gebrauchs, die zeitlos wertvoll sind.

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Albert Camus

Albert Camus
:Der Visionär

Es ging ihm darum zu revoltieren, ohne sich für ideologische Utopien vereinnahmen zu lassen: Albert Camus wurde zu Lebzeiten von der linken Intelligenz verrissen, doch heute ist sein Antitotalitarismus moderner denn je. An diesem Donnerstag vor 100 Jahren wurde der Nobel-Preisträger geboren.

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