Medizin:Letzte Warnung

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Aus der Rubrik "Was macht eigentlich?": die Corona-Warn-App. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Die Corona-App wird in den "Schlafmodus" versetzt. Über Risikobegegnungen in Zeitlupe.

Von Werner Bartens

Es gab mal Zeiten, da war auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft noch Verlass. In der Schule wurden Zeitformen durchgenommen, aus der Geschichte konnte man lernen, die Gegenwart zog sich, Zukunft kam später dran. Die Zeitenwende mag politisch 2022 ausgerufen worden sein, für den Einzelnen wurde sie jedoch schon 2020 virulent. Seitdem gab die Pandemie den Takt vor. Die Corona-Seuche, eine "Naturkatastrophe in Zeitlupe" (Christian Drosten), überforderte die Zeitwahrnehmung. Der tägliche Blick auf die Inzidenzen spiegelte eine Aktualität vor, die es nie gab, denn die Zahlen gaben das Infektionsgeschehen von vor zwei Wochen wieder. Es dauerte nun mal von der Ansteckung bis zu ersten Symptomen, dann bis zum Test, der erst ausgewertet werden musste. Weitere Verzögerungen kamen hinzu, bis die Ergebnisse erst ins Faxgerät, dann zu den Gesundheitsämtern und von dort in die Meldestatistiken fanden.

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