Corona und Digitalisierung:Der Buhmann in der Krise

Lesezeit: 4 min

Der Datenschutz hat sich zu einer Zweit- und Gegenbürokratie ausgewachsen und wird jetzt häufig als Hemmnis für den Infektionsschutz genannt. (Foto: Eva Blaco/imago)

Komplizierte Anmeldeverfahren, unbrauchbare Corona-App: Gerne wird der Datenschutz verantwortlich gemacht, dass die Pandemiebekämpfung nicht funktioniert. Aber seien wir ehrlich: Liegt es wirklich daran?

Von Johan Schloemann

Karl-Josef Laumann, der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, wurde neulich im Fernsehen gefragt: Könnte man den älteren Menschen nicht einfach einen festen Impftermin mitteilen? Anstatt dass man ihnen allen einen Brief schickt, der ihnen mitteilt, dass sie nun grundsätzlich geimpft werden können, woraufhin sie sich aber in einer mühsamen Hotline noch selber um einen Termin bemühen müssen? Denn wenn sie gleich einen festen Termin zugeteilt bekämen, dann dürften die allermeisten Achtzigjährigen es doch wohl einrichten können, ihre vielfältigen sonstigen Termine mitten in der Zeit der Kontaktbeschränkungen notfalls um ein paar Stunden zu verschieben? Zugunsten einer möglicherweise lebensrettenden Impfung gegen das Coronavirus?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusGegenwartsphilosophie
:Was, wenn das die Zukunft ist?

Die Welt wartet auf eine Normalität nach der Krise. Aber was, wenn die niemals kommt? Der französische Philosoph Bruno Latour behandelt in seinem neuen Buch die Frage, inwieweit die Pandemie als Generalprobe für eine Wende zu verstehen ist.

Von Joseph Hanimann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: