Wenn eine Autorin nach vielen Jahren noch einmal die Welt ihrer größten schriftstellerischen Erfolge aufsucht, dann ist das ein Risiko. Kaum eine wüsste das besser als Cornelia Funke. Schließlich hat sie selbst als eine ihrer wichtigsten Figuren einen solchen Dichter mit Abnabelungsschwierigkeiten erfunden. Fenoglio heißt der Autor jenes Buchs, um das es in "Tintenherz" und den beiden Folgebänden ging . Ein Buch im Buch, in das sich der Buchbinder Mo, ein zauberisch hochbegabter Vorleser, und seine Tochter Meggie in Funkes Bestseller von 2003 hineinlesen. Auch Fenoglio kann nicht der Versuchung widerstehen, noch einmal in die Welt seines vor Jahren abgeschlossenen Romans einzugreifen. Das Ergebnis: ein einziges Chaos. Denn längst hat sich die Geschichte ganz ohne das Zutun ihres Autors weiterentwickelt. Beinahe machtlos steht er vor seiner Schöpfung, kann nur versuchen zu flicken, als wäre sie ein Schlauchboot, das zu versinken droht.
"Die Farbe der Rache" von Cornelia Funke:Graue Wolken über der Tintenwelt
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Cornelia Funkes Bestseller-Trilogie beschwor immer die Macht der Worte. In der Fortsetzung "Die Farbe der Rache" fragt sie nun, ob Bilder nicht doch mächtiger sind.
Von Hadassah Stichnothe
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