Architekturgeschichte:Ein angenehm schräger Vogel

Mon univers, 11.5. - 17.11.2019
Pavillon Le Corbusier

20 000 Schrauben wurden mit der Zahnbürste poliert. Mit 60 Tonnen Sand wurden alte Farbschichten weggespritzt, bis der Pavillon leuchtete wie ein Mondriangemälde.

(Foto: Betty Fleck/ZHdK)

Die Schweiz hat Le Corbusiers letztes Bauwerk restauriert, seinen Pavillon am Zürichsee. Dafür wurden 20 000 Schrauben mit der Zahnbürste gereinigt. Zu entdecken ist: ein Raumkunstwerk.

Von Laura Weissmüller

Das hat man selten. Den Entwurf eines Jahrhundertarchitekten, den dieser vor mehr als 50 Jahren schuf, und dann leuchten die Farben so frisch, glänzt der Putz so weiß und strahlt selbst der Stahl so sehr, als wäre der Pavillon von Le Corbusier gerade erst am Zürichsee aufgestellt worden. Dabei steht der Bau, der wie ein Schiff auf den Besucher zusteuert, dort seit 1967. Aber dank Schweizer Akribie bei der Sanierung lässt er sich nun wie in einer Zeitreise erleben. Alle 20 000 Schrauben wurden mit der Zahnbürste gereinigt. 60 Tonnen Sand waren allein nötig, um störende Farbschichten wegzuspritzen.

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