Ja, nun, Ringo. Als es mit den Beatles vorbei war, blieb für ihn nicht viel übrig. Er war nie ein richtiger Songschreiber, als Sänger eher mäßig, auf der Bühne bestenfalls Schunkelbär. Zum Glück ist er auf die Idee gekommen, Butterfahrten für Altrocker zu organisieren: Er geht auf Tournee mit anderen ergrauten Musikern, spielt Beatles-Songs und Hits der Kollegen. Mit denen hat er jetzt mal wieder ein Album aufgenommen: "What's My Name" - etwas Rock, etwas Schlager, viel Geschunkel. Den Versuch, musikalisch Bedeutendes oder Zeitgemäßes zu schaffen, unternimmt Ringo gar nicht erst. Die Lieder heißen programmatisch "Life Is Good", "Thank God For The Music" und "Send Love Spread Peace". Den Titelsong "What's My Name" (Antwort: "Ringo!") hat ihm Colin Hay geschrieben, einst Sänger der Band Men At Work, außerdem dabei: der Gitarrist Joe Walsh (Eagles), Steve Lukather (Toto), Edgar Winter, Benmont Tench und Dave Stewart (einst Eurythmics). Ist das gut? Ist das schlecht? Sagen wir so: Der Mann wird nächstes Jahr 80, er geht raus und wärmt die Herzen der Fans, die mit ihm alt geworden sind, er verschafft seinen Kumpels ein paar entspannte Reisen zu den Bühnen der Welt (Privatjet!), er hält sich in Bewegung. Was soll daran falsch sein? "What's My Name" ist keine Bewerbung um einen Musikpreis, sondern ein gut gelauntes Seniorenprogramm gegen eingeschlafene Füße.