Jetzt, drei Jahre nach der Aufbruchsstimmung der deutschen Comicszene, in denen das Label der Graphic Novel dem Medium einen ungeahnten Hype beschert hat und nach und nach die Folgewerke der damals mit viel Lorbeeren bedachten Debütanten erscheinen, kann man den Eingangssatz noch einmal neu formulieren: Was tut sich in der jungen deutschen Comicszene? Was wurde aus den damaligen Talenten? Eine Antwort bietet die Lektüre der zweiten eigenständigen Arbeit des 30-jährigen Sascha Hommer, "Vier Augen". Auf den ersten Blick ist alles beim Alten geblieben.
Die Hauptfigur in dem offensichtlich autobiographischen Band ist der knapp 20-jährige Sascha, der Ende der neunziger Jahre im Schwarzwald die allzu bekannten Phasen des Heranwachsens durchläuft: Er verliebt sich in die magersüchtige Julia, hat mit ihr erste sexuelle Erlebnisse, langweilt sich in der Schule und weiß nicht so recht, was mit seinem Leben anfangen. Vor allem aber entdeckt er zusammen mit einigen Freunden, denen es ähnlich geht wie ihm, das Kiffen.
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