Das Existenzproblem des digitalen Zeitalters: Man bekommt schneller neue Kanäle und Plattformen bereitgestellt, auf denen man sich äußern kann, als man etwas Neues zu sagen hätte. Zuletzt ist die App Clubhouse dazugekommen, die anders als frühere soziale Netzwerke live und mündlich statt schriftlich funktioniert. Es wird auch nichts aufgezeichnet. Es bedarf also einer aktiven, wachen Teilnahme an Gesprächen, die dort unter Titeln geführt werden wie "Corporate Karriere oder Founder? Warum nicht beides?" oder "Schwarze Gedanken ... wie geht's jetzt weiter mit der CDU?". Clubhouse errichtet eine Welt aus Podiumsdiskussionen, aber ohne Bild. Redaktionskonferenzen rund um die Uhr. Ein Albtraum.
Rhetorik bei Clubhouse:Ich fühl dich, Bruder
Die entscheidende Frage, die diese App aufwirft: Warum ist die Gegenwart eigentlich so besessen von Kommunikation über Kommunikation?
(Foto: Christoph Dernbach/dpa)Was reden die Leute bloß alle auf Clubhouse? Wie eine App die Sprache der Gegenwart einfängt.
Von Marie Schmidt
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