Büchner-Preis für Clemens J. Setz:Musik für die Regenwürmer

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Nicht einfach nur ein Schriftsteller, sondern ein Weltwahrnehmungserschaffer: Clemens J. Setz.

(Foto: Celine Nieszawer/Opale/Leemage/Laif)

Clemens J. Setz ist als Schriftsteller einzigartig, er hat eine völlig neue Sensibilität für die Literatur des 21. Jahrhunderts erschrieben. Jetzt bekommt er den Georg-Büchner-Preis.

Von Marie Schmidt

Die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung schreibt, Clemens J. Setz bekomme den Georg-Büchner-Preis auch für seine "radikale Zeitgenossenschaft". Wenn man ihn viel liest, lebt man aber eher in dem Eindruck, dass die Gegenwart hinter Setz herstapft. Zum Beispiel hat er in der SZ mal geschrieben, dass er als Kind ein Adjektiv erfunden habe für das Gefühl, das einen überfällt, wenn man das Kratzen von Bleistiften auf Papier belauscht oder die Radioaufnahme eines Mannes, der seine Gitarre stimmt: "Seine leisen Atemgeräusche, das vorsichtige Pochen seiner Finger auf dem Corpus." Sein Wort für das Gefühl war "geräu", er beschreibt es als "Gehirnkribbeln" oder: "Das Glück, von den sachkundigen Pfoten eines Artgenossen behandelt zu werden."

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Literatur: Der Schriftsteller Clemens J. Setz

Neues Buch von Clemens J. Setz
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In "Die Bienen und das Unsichtbare" erkundet der Schriftsteller Clemens J. Setz Plansprachen wie Esperanto oder Blissymbolics, erzählt von der Lebensnot ihrer Erfinder und seiner persönlichen Geschichte.

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