Renaissance-Meisterwerk:24 Millionen Euro für "Der verspottete Christus"

Hing lange in einer französischen Küche und wurde nun für ein Mehrfaches des Schätzpreises versteigert: "Der verspottete Christus". (Foto: REUTERS)

Das Werk von Cimabue war im Haus einer älteren Frau gefunden worden, die vom Wert des Bildes nichts ahnte. Bei der Versteigerung wurde der Schätzwert nun um ein Mehrfaches übertroffen.

Das Werk "Der verspottete Christus" des italienischen Vorrenaissance-Malers Cimabue ist in Frankreich für mehr als 24 Millionen Euro versteigert worden. Der Schätzpreis von vier bis sechs Millionen Euro wurde damit um ein Mehrfaches übertroffen.

Das Bild stammt aus dem Haus einer älteren Frau in der Nähe der nordfranzösischen Stadt Compiègne - die frühere Besitzerin war sich über den Millionenwert nicht im Klaren. Die Angestellte eines Auktionshause war bei einem Routinetermin auf das Gemälde gestoßen: Nach dem Verkauf des Hauses für die alte Dame sichtete sie das Mobiliar vor dem Abtransport zur Mülldeponie nach allfälligen Objekten für eine Versteigerung. Die alte Dame und ihre Angehörigen, die nicht mehr wissen, wie das Gemälde in ihr Haus kam, hielten es seines Goldhintergrundes wegen für eine alte Ikone.

Das kleine Gemälde zeigt auf einem Goldgrund Christus inmitten einer Menschenmenge. Die Werke von Cenni di Pepo (circa 1240 bis 1302), wie Cimabue eigentlich heißt, sind sehr selten. Der Florentiner Maler und Mosaikkünstler gilt als eine der größten Figuren der italienischen Vorrenaissance. Der Wert des Bildes wurde zunächst vom Experten auf vier bis sechs Millionen Euro eingeschätzt.

Details über den Käufer wurden zunächst nicht bekannt. Der französische Kunstexperte Eric Turquin hatte laut Medien das Werk begutachtet und für echt befunden. Das Gemälde ist etwa 24 mal 20 Zentimeter groß. Kunstexperten zufolge ist es wahrscheinlich Teil eines größeren Diptychons, das Cimabue um 1280 gemalt hat. Zwei andere Teile davon sind in der Frick Collection in New York und der National Gallery in London zu sehen.

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Von Joseph Hanimann

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