Rechtsruck:Da bröckelt etwas

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Teilnehmer des CSD-Umzugs in Bautzen werden von Polizisten durch die Stadt begleitet. (Foto: Sebastian Willnow/dpa)

Nicht lange her, da war die Union noch stolz darauf, dass in Deutschland queere Liebe möglich ist. Und jetzt? Gedanken nach einem Besuch des CSD in Bautzen vor gutbürgerlicher Hasskulisse.

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Bezeichnend ist das Schweigen. Erst zwei Tage nach dem Aufmarsch von etwa 700 gewaltbereiten Neonazis beim CSD in Bautzen am vergangenen Samstag äußerte sich der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer, zu dem Vorfall und verurteilte ihn. Der CDU-Politiker wird von seiner Partei sonst gern als einzig wirksames Bollwerk gegen den Rechtsextremismus in Sachsen inszeniert. Nur er könne einen Wahlsieg der AfD verhindern. Wäre gerade der CSD in Bautzen also nicht ein Moment gewesen, an dem Michael Kretschmer schon zuvor hätte zeigen können, dass er dieses Bollwerk ist?

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